Die ÖGA (Schweizerische Fachmesse für Garten-, Obst- und Gemüsebau) gibt es schon seit 60 Jahren. Seit Jahrzehnten wird die Messe alle zwei Jahre am selben Standort durchgeführt. Ende Februar 2024 ereilte die Messeleitung dann eine überraschende Nachricht.
Der Energiebetreiber BKW teilte dem Veranstalter mit, dass er den Messebetrieb auf einem ihrer Sektoren nicht mehr durchführen kann. Das, weil sich jener Sektor unter einer Hochspannungsleitung befindet.
ÖGA wusste nichts von den Sicherheitsbestimmungen
Eine Bundesverordnung verbietet Menschenansammlungen und Bauten unter Hochspannungsleitungen. Und diese Sicherheitsbestimmungen scheinen gar nicht so neu zu sein, wie der Geschäftsführer der ÖGA zuerst dachte.
«Wir waren überrascht, als wir Ende Februar von der BKW erfahren haben, dass wir den Sektor 10 nicht mehr auf dem Grundstück haben dürfen, auf dem er jahrzehntelang war», sagt der Geschäftsführer der ÖGA, Othmar Ziswiler.
Von besagtem Bundesgesetz hätte er all die Jahre nichts gewusst. «Die ÖGA gibt es seit 60 Jahren, man hat sich nie gross Gedanken über die Hochspannungsleitung gemacht», erklärt Ziswiler.
BKW nahm nach 60 Jahren zum ersten Mal Kenntnis von der ÖGA auf dem Gelände
Tatsächlich gilt diese Verordnung aber bereits seit 1994. Im Bundesgesetz ist folgendes festgelegt: «Im Leitungsbereich von Hochspannungsfreileitungen dürfen sich keine Areale befinden, auf denen zeitweise grosse Menschenmengen vorkommen.»
Grundsätzlich sei jeder Veranstalter in der Pflicht, sich bei der BKW als Eigentümerin der Hochspannungsleitung zu melden, wenn sich so eine auf dem Veranstaltungsgelände befinde, sagt Philipp Mäder, Mediensprecher der BKW auf Anfrage von 32Today.
ÖGA hätte sich bei der BKW melden müssen
Das ist von Seiten der ÖGA all die Jahre jedoch nicht geschehen, weil sie nichts von der Verordnung wussten.
Betroffener Sektor wurde verschoben
Nachdem die BKW Kenntnis von der ÖGA hatte, habe sie sich bei der Messeleitung gemeldet, um gemeinsam eine Lösung zu finden, sagt der Mediensprecher der BKW.
Infolge der neuen Umstände hat die ÖGA nun die Verschiebung des betroffenen Sektors veranlagt. Und der neue Standort habe sogar Vorteile, sagt der Geschäftsführer: «Die Besuchenden müssen nun nicht mehr über die Hauptstrasse, alles rückt zusammen».