Wegen tiefer Arbeitslosenquote

Berner Bücherbergwerk kurz vor dem Aus

· Online seit 05.11.2022, 10:05 Uhr
Dem Bücher-Brocki Bücherbergwerk fehlt es eigentlich nicht an Stammkundschaft. Der Laden wird als Arbeitsintegrationsprojekt vom Schweizerischen Arbeiterhilfswerk Bern SAH betrieben. Wegen zu wenigen Arbeitslosen muss das Bücherbergwerk nun auf Spenden hoffen, um nicht Ende Jahr schliessen zu müssen.
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Das grösste Buchantiquariat der Schweiz steckt in Schwierigkeiten: Das Bücherbergwerk im Berner Monbijou-Quartier muss wegen zu tiefer Arbeitslosenquote um sein Weiterbestehen fürchten, berichtet das Onlinemedium «Hauptstadt».

Das Bücherbergwerk wird als Arbeitsintegrationsprojekt vom Schweizerischen Arbeiterhilfswerk Bern (SAH) betrieben und funktioniert wie ein Second-Hand-Buchladen. Jugendliche ohne Lehrstelle, Personen, die ihre berufliche Grundbildung abbrechen oder Langzeitarbeitslose sollen durch Projekte wie das Bücherbergwerk (wieder) in den Arbeitsmarkt integriert werden. Aufgrund der tiefen Arbeitslosenquote würden die Projekte allerdings momentan weniger Teilnehmende verzeichnen, wodurch weniger kantonale Fördermittel gesprochen würden. Aufgrund des Spardrucks müssten daher per Ende 2022 zwei der vier internen Arbeitsintegrations-Standorte vom SAH geschlossen werden – davon sei nebst dem Bücherbergwerk auch ein Standort in Interlaken betroffen.

Ohne Spenden kein Weiterbetrieb

Gegenüber der «Hauptstadt» erklärt Ursina Bernhard, Geschäftsführerin des SAH Bern, dass das Bücherbergwerk gut laufe und regelmässig von Stammkundschaft aus anderen Ländern und sogar Deutschland besucht werde. Um das Bücherbergwerk weiterhin betreiben so können, seien finanzielle Ressourcen in der Höhe von 70'000 Franken bis Mitte Dezember von Nöten. Damit könnte der Betrieb des Bücherbergwerks ohne Arbeitsintegrationsprogramm im ersten Halbjahr 2013 sichergestellt werden. Dafür sammelt das SAH Bern nun Spenden.

(lae)

veröffentlicht: 5. November 2022 10:05
aktualisiert: 5. November 2022 10:05
Quelle: BärnToday

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