Nachfrage schwindet

Berner Testcenter müssen schliessen – Mitarbeitende ohne Job

19.12.2022, 10:49 Uhr
· Online seit 17.12.2022, 07:05 Uhr
Dass im neuen Jahr jeder selbst die Corona-Tests bezahlen soll, bringt einige Berner Firmen in die Bredouille. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten schliessen drei «Medica Care»- Testcenter im Kanton, zwei Angestellte müssen gehen. Beim Testhersteller «Ender Diagnostics» hingegen ist die Lage noch gravierender.
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Während der Pandemie boomten Testcenter – Hunderttausende wollten oder mussten sich testen lassen. Jetzt schrumpft die Nachfrage drastisch, nicht zuletzt, weil der Bund ab Anfang des nächsten Jahres nicht mehr für die Corona-Tests aufkommt. Heisst, jeder und jede muss diese  selbst bezahlen.

Auf einige Berner Unternehmer hat dies schwerwiegende Auswirkungen. Jan Kamarys von «Medica Care» muss seine drei Testcenter in Bern, Biel und Thun auf Ende Januar 2023 schliessen. «Die Änderungen der Finanzierung und der damit verbundene politische Entscheid führen dazu, dass es keine Testcenter mehr braucht», so Kamarys auf Anfrage von BärnToday.

Siebzig Entlassungen

Er habe bereits über das letzte Jahr hinweg Personal reduziert. «Daher kommt es ‹nur› zu zwei Entlassungen», so Kamarys, der auch Besitzer des Nachtclubs Le Ciel ist. Die restlichen Mitarbeitenden würden bei seiner neuen Crypto-Firma angestellt bleiben.

Auch das Berner Start-up «Ender Diagnostics», welches Corona-Tests herstellt und Massentests für Firmen organisiert, muss einen grossen Teil der Angestellten entlassen, wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» berichten.

Die Massenentlassung begründe die Firma mit dem finanziellen Engpass, der im nächsten Jahr auf sie zukommen würde. Die Mitarbeitenden hätten an einem Mitarbeiteranlass am Freitag davon erfahren, laut Informationen der Zeitung seien 70 von 89 Mitarbeitenden betroffen. Es sei ein Konsultativverfahren eingeleitet worden. Dabei soll es den Mitarbeitenden ermöglicht werden, selbst Vorschläge zu entwickeln. Aus diesem Grund, sei es nicht möglich, die genaue Anzahl der Kündigungen zu beziffern, erklärt Pressesprecher Ralph Kreuzer gegenüber BärnToday.

Die Firma, welche ihren Namen aufgrund des Mottos «Dr Ender isch dr Gschwinder» hat, soll aber weiterhin bestehen.

(ade/rst)

veröffentlicht: 17. Dezember 2022 07:05
aktualisiert: 19. Dezember 2022 10:49
Quelle: BärnToday

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