Nach Corona-Flaute

Beste Wintersaison seit 07/08: Jungfraubahn erzielt wieder Gewinn

· Online seit 01.09.2022, 12:56 Uhr
Nachdem die Jungfraubahn 2020 und 2021 pandemiebedingt grosse Verluste verzeichnen musste, konnte sie im ersten Halbjahr 2022 wieder Gewinn erzielen. Auf dem Niveau von vor Corona sind die Zahlen aber noch nicht.
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Die Jungfraubahn hat im ersten Halbjahr 2022 nach den beiden von der Corona-Krise stark belasteten Vorjahren wieder deutlich stärker abgeschnitten. Noch bleiben die Zahlen aber hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück.

Beinahe die beste Wintersaison

Alle Segmente hätten bei günstigen Witterungsbedingungen zur erfreulichen Entwicklung beigetragen. Nach zwei Pandemiejahren sei bei den Gästen ein Nachholbedarf spürbar. Im Wintersport wurde gar die bisher beste Saison 2007/08 fast egalisiert. Das habe auch mit der neuen V-Bahn zu tun, sagt Urs Kessler. «Mit der V-Bahn sind wir weniger abhängig vom Jungfraujoch.»

Nur schleppend voran geht aber die Erholung bei den für den Bahnbetreiber so wichtigen internationalen Gruppenreisen. Insbesondere bleiben noch immer viele asiatische Gäste aus. «In Japan und Korea werden die Massnahmen bald gelockert, aber China ist noch komplett zu. Das ist für uns natürlich auch ein wichtiger Markt», meint Kessler.

Optimistisch für Zukunft

Für die Zukunft ist Kessler optimistisch. «Ich bin grundsätzlich immer optimistisch. Wir sind zuversichtlich, dass es im zweiten Halbjahr eine schrittweise Normalisierung auf den globalen Märkten gibt.»

Der Geschäftsverlauf im zweiten Semester 2022 werde aber weiterhin von Unsicherheiten geprägt. So könnte die Entwicklung der Corona-Situation, der Krieg in der Ukraine, die globalen Konjunktur-, Preis- und Währungsentwicklung sowie Engpässe bei den interkontinentalen Flugverbindungen und Visa-Ausstellungen in einigen asiatischen Ländern ein Problem sein. «Wir hoffen, dass bald wieder Flugreisen von Asien nach Europa verfügbar sind und sich die Flugpreise etwas normalisieren», führt Kessler aus.

Wegen des drohenden Strommangels macht sich Urs Kessler keine grösseren Sorgen. «Wir haben das intern natürlich thematisiert und die Mitarbeiter sensibilisiert. In Anbetracht unserer Vorkehrungen schauen wir dem aber entspannt entgegen.»

Von 10 Millionen Verlust zu 15 Millionen Franken Gewinn

Von Januar bis Juni 2022 reisten 204'600 Besucher auf das Jungfraujoch, wie die Jungfraubahn am Donnerstag mitteilt. Gegenüber der Corona-gebeutelten Vorjahresperiode bedeutet dies ein Anstieg von 49 Prozent. Im ersten Semester 2019 waren die Frequenzen allerdings mit 470'900 Gäste noch mehr als doppelt so hoch. Am Ende resultierte ein um 70 Prozent höherer Betriebsertrag von 91,1 Millionen Franken.

Der Betriebsgewinn war derweil rund dreieinhalb Mal so hoch bei 38,3 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 15,3 Millionen. Im Vorjahr schlug noch ein Verlust von 9,8 Millionen zu Buche. «In Anbetracht der aktuellen Rahmenbedingungen auf den globalen Märkten ist das Ergebnis erfreulich gut», sagt Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen-Gruppe.

(sda/raw)

veröffentlicht: 1. September 2022 12:56
aktualisiert: 1. September 2022 12:56
Quelle: BärnToday

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