«Bisher ist es eine schlechte Pilzsaison» | BärnToday
Hitze und Trockenheit

«Bisher ist es eine schlechte Pilzsaison»

Raphael Willen, 22. August 2022, 13:20 Uhr
Der trockene Sommer wirkt sich auch auf die Pilze aus. Nach einem schlechten Start der Saison hofft Pilzexperte Erich Herzig auf Regen, der die Situation etwas entspannen könnte.
Die Pilzsaison im Kanton Bern läuft bisher schlecht.
© KEYSTONE/APA/HELMUT FOHRINGER
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Trotz des Regens von vergangener Woche ist es in der Schweiz weiterhin sehr trocken. Mit den erneut hohen Temperaturen und einer Bise dürfte sich die Situation diese Woche nochmals verschärfen.

Die Trockenheit hat auch Auswirkungen auf die Pilzsaison. «In unserer Region war die Saison bisher relativ schlecht», sagt Erich Herzig, Präsident des Vereins für Pilzkunde Bern, des ältesten Pilzvereins der Schweiz. «Jetzt hat es etwas geregnet. Ich hoffe, dass die Pilze nun mehr kommen.» Im Hinblick auf die restliche Saison versucht Herzig optimistisch zu bleiben: «Wenn es weiterhin etwas feucht ist und nicht zu heiss wird, dann könnte es im September doch noch Pilze geben.»

Im Mittelland besonders schwierig

In Regionen im Kanton Bern, wo es am Abend ab und zu gewittert oder vermehrt Regenfälle gibt, stünden die Chancen am besten, doch noch einige Pilze zu finden, meint Herzig, der nebst seiner Aufgabe im Verein für Pilzkunde Bern als Pilzkontrolleur in Zollikofen tätig ist. «In hügeligen Gebieten wie beispielsweise im Emmental sieht es besser aus, weil von den Hängen mehr Wasserdruck kommt».

Erich Herzig ist Präsident des Vereins Pilzkunde Bern und Pilzkontrolleur in Zollikofen.

© zVg

In den Läden werde es so oder so weiterhin genug Pilze haben, so Herzig. «Zuchtpilze wie Champignons oder Shiitake werden nach wie vor in den Regalen zu finden sein.» In der freien Natur werde man Speisepilze wie Täublinge oder Röhrlinge sammeln können. «Auf Steinpilze hoffen wir natürlich auch.»

Keinen Einfluss auf Verein

Auf den Verein für Pilzkunde Bern, der rund 80 Mitglieder zählt, habe die schlechte Saison keinen grossen Einfluss, sagt Erich Herzig. «Der Verein finanziert sich durch Mitgliederbeiträge und Kurse. Die Kurse wie beispielsweise der Pilzgrundkurs werden gut besucht. Einzig an unseren Pilzbestimmungsabenden werden wahrscheinlich weniger Leute teilnehmen, weil es momentan weniger Pilze gibt.»

Quelle: BärnToday
veröffentlicht: 22. August 2022 14:08
aktualisiert: 22. August 2022 14:08
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