Das sagen die Berner Gelaterias zum Hitze-Sommer
«Es braucht nicht viel, um die letzten zwei Jahre zu toppen», sagt Domenico Di Gregorio und vergleicht damit die vergangene Glacé-Saison mit den letzten Jahren. Er ist Inhaber der Gelateria «La Golosa» in Bern. «Sicherlich war es eines der stärksten Jahre.» Es seien viele Liter Glacé verkauft worden, eine genaue Zahl nennen könne er aber nicht.
Letztes Jahr machte nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch das Wetter den Berner Gelaterias einen Strich durch die Rechnung. «Unser Erfolg hängt stark vom Wetter ab», so Di Gregorio. Extrem heisses Wetter wie diesen Sommer habe aber nicht nur positive Effekte auf die Verkaufszahlen. Bei Hitze zieht es die Leute laut Domenico Di Gregorio mehrheitlich in Richtung der Gewässer und nicht in die Stadt.
Gelateria di Berna schaut auf «Grandiose Stagione» zurück
Auch Hansmartin Amrein, Mitgründer der «Gelateria di Berna», ist dankbar: «Wir haben in diesem grandiosen Sommer rund eine Million Gäste mit einer Gelato beglückt.» Die «Gelateria di Berna» habe das Grundvertrauen zurückgewonnen. «Das grösste Glück ist, dass wir in diesen schwierigen Jahren keine Kündigungen aussprechen mussten», so Amrein.
Dass das Wetter die Kundschaft stark beeinflusst, bemerkt auch die «Gelateria di Berna»-Kette. «Vor allem die lauen Abende haben viele Gäste zu einem Spaziergang und einem damit verbundenen Besuch bei uns motiviert. Durch den Tag hindurch war es im Quartier aber oft schlicht zu heiss. Und das Ufer der Aare die bessere Option.»
Dasselbe beobachtet auch Luca Heini, Leiter der «Eiswerkstatt» beim Alten Tramdepot: «Bei 35 Grad haben wir deutlich weniger Glacé verkauft, als wenn es nur 29 Grad waren.» Die «Eiswerkstatt» verkaufte diesen Sommer rund 55'000 Eisbecher und Cornets. Heini ist zufrieden: «Die Verkaufszahlen sind in der Saison 2022 in die Höhe geschossen. Wir merkten auch, dass wir im Vergleich zu den vergangenen Jahren wieder bedeutend mehr Touristen begrüssen durften.»
Mehr Touristinnen und Touristen kamen auch zu «Cuckoo Ice Cream» an die Kramgasse. Stephan Bolliger, Geschäftsführer der Eisdiele, sagt dazu: «Touristen sind ein essentieller Pfeiler unseres Geschäfts.» Aber er sei auch sehr glücklich über die hiesigen Stammgäste. Er bewertet die vergangene Saison als «sehr positiv».
Vegane Glacé kommt gut an
Coco, Vanille Mandel und Chocolat Noir, die neuen veganen Sorten waren diesen Sommer bei «Cuckoo» im Trend. Auch bei «La Golosa» sind vegane Glacés beliebt und gehören mit den bekannten Cioccolatos zu den meistverkauften Sorten. Bei der «Gelateria di Berna» sei jeweils die grösste Angst, dass die «Mare di Berna» ausgehe. Ein Glacé mit Haselnuss-Schokolade-Paste aus dem Piemont.
Ganz einfach war die Saison für Gelateria-Betreiber wie Stephan Bolliger aber nicht: «Wir schauen – wie alle andern auch – auf die steigenden Rohstoff-, Treibstoff- und Stromkosten.» Di Gregorio bestätigt: «Wir mussten sehr viel Zeit aufwenden, um gewisse Rohstoffe überhaupt zu finden.»
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