Es ist ein Sommer für die Bücher. Mehrere Hitzerekorde wurden gebrochen, die Aare war so warm wie noch nie. Doch die vielen Sonnentage können für die Natur schwerwiegende Folgen haben.
Die Ozonbelastung im Kanton Bern sei in Folge der Hitzetage gestiegen, wie die Wirtschafts-, Energie-, und Umweltdirektion des Kantons mitteilt. An zahlreichen Messstationen seien die Grenzwerte für Ozon mehrmals überschritten worden. Dies bis zu 246 Mal, abhängig vom Standort. Im Vergleich dazu, wurde im Sommer 2021 der Grenzwert der Ozonbelastung je nach Standort maximal 110 Mal überschritten – also weniger als halb so oft.
Die maximale Ozonbelastung war im Jahr 2022 deutlich stärker als im Vorjahr. Der Maximalwert lag bei 159 Mikrogramm pro Kubikmeter, während es im Vorjahr 10 Mikrogramm pro Kubikmeter weniger waren. Auch im Vergleich zu den letzten drei Hitzesommern 2018, 2015 und 2003 war die Belastung deutlich stärker.
Die Ozonbelastung sei vom Wetter und von der Luftreinheit abhängig. Dadurch hätten die Jahreszeiten, aber auch Verkehr starken Einfluss auf die Werte. Dazu kommt: «Ein Teil der Ozonbelastung wird so von den angrenzenden Kantonen und dem Ausland in den Kanton Bern importiert und umgekehrt.»
Was ist die Folge?
Beim Menschen kann Ozon die Gesundheit beeinflussen: Das Gas kann die Schleimhaut der Atemwege reizen und Druck auf der Brust verursachen. Die Leistungsfähigkeit der Lunge kann verhindert werden.
Auch für die Natur hat die starke Ozonbelastung schwerwiegende Konsequenzen. Ozon trägt stark zum Klimawandel bei. Bei Pflanzen wirkt es wie Zellgift, denn die Photosynthese-Leistung wird verringert und dadurch kann die Pflanze weniger wachsen.
Dem versucht der Kanton durch Massnahmen zur «Luftreinhaltung» entgegen zu halten, dies beispielsweise durch Elektromobilität.
(ade/pd)