Starbucks, Migros & Co.

Diese Einkaufs- und Gastronomie-Revolutionen scheiterten

· Online seit 28.12.2022, 07:08 Uhr
Vermeintlich revolutionäre Ideen, die unsere Einkaufsgewohnheiten auf den Kopf stellen sollen, haben es nicht immer einfach. Verschiedene Unternehmen scheiterten mit ihren Ideen.
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Die Migros Genossenschaft Aare hat entschieden, die «Voi Cubes» per Mitte Februar 2023 zu schliessen. Die Selbstbedienungsläden ohne Verkaufspersonal seien nicht rentabel gewesen. Es ist nicht das erste Mal, dass grosse Detailhändler oder Restaurantketten sich auf ein neues, scheinbar revolutionäres Projekt einlassen, um es kurz später wieder zu beenden.

Goodbox (2013)

Während der Fahrt im Zug den Einkauf per Smartphone bestellen und ihn dann bei der Ankunft in Zürich oder Bern in einem Schliessfach abholen, so das Konzept von «Goodbox». Das Smartphone wäre dabei sowohl das Portemonnaie als auch der digitale Schlüssel für das Schliessfach gewesen. Im Konjunktiv, weil es das Projekt des Berliner Unternehmens 2013 nicht über die Testphase hinausschaffte. So kamen nur rund 400 Testkundinnen und -kunden in den Genuss des Services.

LeShop.ch (2012)

Ähnlich in der Idee war das Projekt der Migros und LeShop. Während eines zweijährigen Pilotprojekts konnten Kundinnen und Kunden ihren Einkauf bestellen und dann am Gepäckschalter der Bahnhöfe Zürich und Lausanne abholen. Auch dieses Projekt wurde allerdings nicht weitergeführt.

Railshop (2000)

Nicht nur Migros, sondern auch die Konkurrenz griff vor einigen Jahren mächtig daneben: Coop hatte die Idee, zwei Eisenbahnwagen der SBB zu rollenden Einkaufsläden umzugestalten. So sollten die Kundinnen und Kunden auf der Strecke zwischen Zürich und Bern ihren Einkauf tätigen können. Das Konzept lief allerdings weniger gut als erwartet und der Betrieb der Einkaufswagen wurde nach rund zweieinhalb Jahren wieder eingestellt.

Amigos (2018)

Ursprünglich war das Ziel des Migros-Projekts «Amigos», dass Menschen aus der gleichen Nachbarschaft einander beim Einkauf unter die Arme greifen: Bringerinnen und Bringer aus dem Quartier bringen dir deinen Einkauf nach Hause, falls du keine Zeit hast, selbst in die Migros zu gehen. Das Projekt wurde allerdings relativ schnell wieder eingestellt.

Durch die Corona-Pandemie kam es zu einem Revival von «Amigos»: Pro Senectute spannte mit der Migros zusammen, mit dem Gedanken, Risikogruppen zu helfen. So sollten diese ihre Einkäufe von Nachbarinnen und Nachbaren nach Hause geliefert bekommen. Mit der Entschärfung der epidemiologischen Lage wurde das Projekt Mitte 2021 dann definitiv eingestellt.

McDonalds- und Starbucks-Speisewagen (1992 und 2013)

Kein Detailhandelsriese, sondern zwei amerikanische Gastronomie-Giganten: Sowohl McDonalds als auch Starbucks versuchten ihr Glück in den Zügen der SBB – ohne Erfolg. Die McDonalds-Speisewagen wurde Anfang der 90er-Jahre eröffnet. Dabei handelte es sich um eine Weltpremiere. Die beiden Speisewagen verkehrten auf den Strecken Basel-Genf und Genf-Brig. Der grosse Erfolg blieb allerdings aus und das Angebot wurde wieder eingestellt.

Ähnlich erging es dem Starbucks-Speisewagen. Zu Beginn noch als Wagen mit typischem Starbucks-Interieur gestaltet, wurde das Angebot von Starbucks teilweise in jenes der SBB integriert. Einige Starbucks-Produkte wurden dabei komplett aus dem Sortiment gestrichen.

veröffentlicht: 28. Dezember 2022 07:08
aktualisiert: 28. Dezember 2022 07:08
Quelle: BärnToday

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