Rechenzentren

Doppelt so hoher Stromverbrauch wie die Stadt Bern

· Online seit 06.08.2022, 16:43 Uhr
Rechenzentren sind in der Schweiz zentral für die Bewältigung des Alltags. Wegen mangelnder Energie-Effizienz ist deren Stromverbrauch allerdings extrem hoch.
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In der Schweiz entstehen laufend neue Rechenzentren. Diese brauchen wir beispielsweise, um Geld zu überweisen, E-Mails zu verschicken oder Netflix zu schauen. Solche Rechenzentren werden teilweise von Schweizer Unternehmen betrieben, vermehrt eröffnen aber auch ausländische Firmen Rechenzentren in der Schweiz, wie SRF berichtet.

Insgesamt gibt es aktuell rund 85 Rechenzentren in der Schweiz und es werden immer mehr. Dies hat auch grosse Auswirkungen auf den Stromverbrauch: Aktuell macht der Strombedarf der Rechenzentren fast vier Prozent des schweizerischen Gesamtverbrauchs aus, wie Adrian Altenburger von der Hochschule Luzern errechnet. Das ist doppelt so viel Strom, wie die gesamte Stadt Bern braucht.

Mangelnde Effizienz

Ein grosses Problem sei vor allem die Energie-Effizienz der Rechenzentren. Diese würden oft zu stark abgekühlt werden. Besonders bei kleineren Unternehmen: «Sie kühlen ihre Serverräume zu stark, bis auf 20 Grad, obwohl Temperaturen bis zu 32 Grad möglich wären», sagt Altenburger.

Ein positives Beispiel ist hingegen die Swisscom: Sie kühlt ihre Rechenzentren mithilfe von Aussenluft. Dies funktioniere grundsätzlich sehr gut, ausser bei so heissen Temperaturen, wie wir sie aktuell erleben.

Von Stromknappheit nicht betroffen

Kritisch könnten auch Stromausfälle werden. Allerdings geben Betreiber von Rechenzentren Entwarnung: Bei Stromknappheit wären grosse Rechenzentren von Rationierungen nicht betroffen, da sie als kritische Infrastruktur eingestuft werden.

«Das hat natürlich auch einen Grund, weil wir essenzielle Services betreiben, sei es von Spitälern, Einzelhändlern oder IT-Unternehmen», sagt Roger Süess, Chef von Green, ein Unternehmen, das verschiedenen Rechenzentren in der Schweiz betreibt.

(pfl)

veröffentlicht: 6. August 2022 16:43
aktualisiert: 6. August 2022 16:43
Quelle: BärnToday

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