Wie die «Berner Zeitung» schreibt, ist Franz A. Zölch nun in Haft. «Herr Zölch hat am Montag den Strafvollzug angetreten», bestätigt sein Pflichtverteidiger Martin Gärtl der Zeitung.
Der mittlerweile 75-jährige hatte während Jahren Leute betrogen und um viel Geld gebracht. Damit kam er lange durch, bis ihn das Regionalgericht Bern-Mittelland 2021 zu 30 Monaten Haft verurteilte.
Ein Jahr später verschärfte das Berner Obergericht das Urteil gegen Zölch wegen gewerbsmässigen Betrugs auf vier Jahre und fünf Monate Gefängnis. Dieses Urteil wurde rechtskräftig, da Zölch auf einen Weiterzug ans Bundesgericht verzichtete – aus gesundheitlichen Gründen, hiess es damals.
Verzögerungstaktik funktionierte zwei Jahre
Ab diesem Zeitpunkt brachte Zölch während zwei Jahren stets neue gesundheitliche Gründe vor, die angeblich seinen Haftantritt verunmöglichten. Gleichzeitig wurde er mehrfach öffentlich gesehen, etwa als er eine Veranstaltung moderierte.
Indem der Jurist fast zwei Jahre lang gegen den Haftantritt klagte, sorgte er für eine weitere Verzögerung. Zuletzt schaltete Zölch das Bundesgericht ein. Dieses wies jedoch seine Beschwerde ab und entschied, dass er seine Freiheitsstrafe absitzen muss. Zölch befindet sich nun seit Montag in der bernischen Justizvollzugsanstalt Witzwil.
Der Schaden, der Zölch bei seinen Gläubigern angerichtet hat, wird auf mehrere Millionen Franken geschätzt. Zölch war früher Brigadier und Ehemann von Regierungsrätin Elisabeth Zölch - diesen Vertrauensvorschuss nützte er «eiskalt» aus, steht in den Urteilen der Gerichte. Seine Opfer haben sich zusammen getan und sind nun froh, dass sich Zölch nicht weiter seiner Strafe entziehen kann.
(mfu)