Am Donnerstag hat sich in Leissigen wohl noch so mancher die Nase zugehalten. Von einem Bauernhof war Gülle – oder in Dialekt «Bschütti» – in den Thunersee gelaufen. Dies auf der Höhe der alten Säge nur unweit der «Badi Leissigen.»
Für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, sagt Vize-Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Bödeli, Lukas Wyttenbach, auf Anfrage von BärnToday. Solange man das verschmutzte Wasser nicht in grossen Mengen trinkt, passiere Schwimmerinnen und Schwimmer nichts.
Trotzdem sei es jeweils wichtig, dass die Feuerwehr bei einem solchen Ereignis ausrücke. In einem Bach könne die Gülle für die Tierwelt tödlich sein. Im Thunersee sei die Situation weniger gravierend, da die Fische besser flüchten können und sich die Gülle verdünne. Wie die Kantonspolizei Bern sagt, sei weder Mensch noch Tier zu Schaden gekommen.
Seesperre eingerichtet und Gülle abgepumpt
In Zusammenarbeit mit der Seepolizei hat die Feuerwehr Bödeli eine Seesperre errichtet. Diese habe verhindert, dass sich die Gülle im Thunersee weiterverbreitet habe. Anschliessend wurde das verschmutzte Wasser abgepumpt und in die Kläranlage abgelassen. 16 Personen standen bei der Feuerwehr Bödeli im Einsatz.
Aufatmen kann man dadurch wortwörtlich bei der Badi Leissigen, die sich nur wenige Meter vom Ort befindet, wo die Gülle in den See gelaufen ist. Auf Anfrage von BärnToday heisst es bei der Badi, dass man nichts mehr vom Vorfall merke und man unbesorgt baden könne. Nach einem schwierigen Saisonstart mit vielen Regentagen seien sie darüber sehr froh. Weshalb die Gülle beim Bauernhof in Leissigen überhaupt ausgelaufen ist, werde nun von der Kantonspolizei Bern abgeklärt.
(mfu)