Auch Grosser Rat gegen Mindestpensen für Lehrpersonen
Mit 61 zu 90 Stimmen lehnte der Rat ein Postulat aus den Reihen der Mitte-Partei ab. Alfons Bichsel (Mitte/Merligen) hatte angeregt, Bern solle dem Beispiel anderer Kantone folgen und Mindestpensen vorschreiben – wenigstens so lange, bis es wieder genügend ausgebildete Lehrpersonen gebe. Bichsel brachte einen Beschäftigungsgrad in der Volksschule von 50 Prozent ins Spiel. «Ausnahmen wie Mutterschaft sind zu regeln.»
Die Ratsmehrheit wollte von dem Vorstoss nichts wissen. Mindestpensen böten sich rein rechnerisch als Lösung an, führten in der Praxis aber vielmehr zu Problemen, sagte etwa Manuel C. Widmer (Grüne/Bern). Sture Vorgaben machten es noch schwieriger, offene Stellen zu besetzen.
Eingeschränkter Spielraum
Der Spielraum für die Anstellungsbehörde – also die Gemeinden und Schulleitungen – würde unnötig eingeschränkt. Negative Auswirkungen hätten Mindestpensen besonders für Wiedereinsteigerinnen und junge Mütter, die Beruf und Familie verbinden wollten, befürchtete Widmer.
Die Gemeinden könnten schon heute Mindestpensen festlegen, wenn sie dies wollten, sagte Bildungsdirektorin Christine Häsler (Grüne). Der Vorstoss sei so gesehen bereits erfüllt. Eine kantonsweite Vorgabe wäre hingegen ein heikler Eingriff in die Gemeindeautonomie.
Die Regierung erinnerte auch daran, dass die vorgesehene Einführung von Mindestpensen im Nachbarkanton Freiburg zu grossen Diskussionen geführt habe. Schliesslich habe die Regierung die verbindliche Vorgabe in eine Empfehlung umwandeln lassen müssen.
(sda/raw)

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