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Kanton Bern

Autobahn: So funktionieren Abstandsblitzer in der Schweiz

1000 Delikte im Jahr

So funktionieren Abstandsblitzer im Kanton Bern

22.11.2023, 07:20 Uhr
· Online seit 14.11.2023, 06:01 Uhr
Ein bisschen zu fest aufs Gas und schon ist es passiert: Es blitzt. Aber nicht nur die Geschwindigkeit wird im Kanton Bern geblitzt, sondern auch, wenn du mit zu wenig Abstand zum Auto vor dir fährst. Drängeln lohnt sich nicht. Wir erklären dir, wie die Abstandsmessung der Polizei funktioniert.
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Seit über zehn Jahren gibt es im Kanton Bern Abstandsblitzer. Vor rund einem Jahr hat auch die Kantonspolizei St. Gallen damit angefangen. Wie funktioniert dieser Blitzer überhaupt? Und wie oft schnappt die Berner Polizei die Verkehrssünder?

Zuerst: Es wird nicht wirklich «geblitzt», sagt die Kantonspolizei Bern. Das Kontrollsystem basiere auf Videotechnologie. Und: Die Geräte müssten bedient werden, sie würden nicht vollautomatisch funktionieren.

Auch interessant: Es wird nicht nur der Abstand gemessen. Laut Kantonspolizei Bern erfasst das System auch andere Verkehrsdelikte. Beispielsweise, wenn man zu schnell fährt oder den Gurt nicht trägt.

Fast 1000 Mal geblitzt

Das System habe sich bisher gut bewährt. Es sei ein passendes Mittel zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, teilt die Polizei mit. Aber ein Ausbau des Systems ist momentan nicht geplant.

Wie viele Personen in den letzten Jahren Busse durch zu kleine Abstände bekommen haben, hängt davon ab, wie viel Kapazität die Polizei hat. Denn es muss, wie bei einer Verkehrskontrolle, Personal eingesetzt werden. In den letzten vier Jahren ist jedoch ein starker Anstieg zu geringen Abstands zu sehen. Im Jahr 2022 wurden 963 Abstandswiderhandlungen im Kanton Bern gemessen.

Zu geringer Fahrzeugabstand ist auf den Autobahnen eine der häufigsten Unfallursachen. In der kantonalen Unfallstatistik rangierte sie im Jahr 2022 bei Unfällen mit Personenschäden auf Platz 1.

Wie funktioniert der «Blitzer»?

Der Verkehr wird mit einer Kamera überwacht. Diese Kamera ermittelt die Geschwindigkeiten und Fahrzeugabstände. Weitere Kameras braucht es, um die Personen, Fahrzeuge und Kontrollschilder zu identifizieren.

Die Polizei erklärt weiter: «Rechtlich massgebend ist die Distanz zwischen den Radaufstandspunkten der Hinterräder des vorderen und denjenigen der Vorderräder des nachfolgenden Fahrzeugs.» Die Überhänge des Hecks oder der Front würden aber nicht berücksichtigt. Dies wirke sich zugunsten der beschuldigten Person. Das System rechnet dann die gemessene Distanz anhand der Geschwindigkeit in einen zeitlichen Fahrzeugabstand um.

Wie gross beziehungsweise wie klein die Abstände sind, darüber führt die Berner Polizei keine Statistik.

Was ist, wenn der Fehler beim Vordermann war?

Die Strecke wird über eine Distanz von ungefähr 500 Metern überwacht. So lässt sich gemäss Polizei feststellen, ob nicht ein zu frühes Wiedereinbiegen nach dem Überholen oder ein unvorsichtiges Ausscheren auf den Überholstreifen zum Nichteinhalten des Mindestabstands des nachfolgenden Fahrzeugs führte. «In einem solchen Fall wird grundsätzlich nicht die lenkende Person des nachfolgenden Fahrzeugs strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen, sondern allenfalls diejenige, welche zu früh wieder eingebogen oder unvorsichtig ausgeschert ist.»

Es werde in unregelmässigen Abständen an verschiedenen Standorten eingesetzt. So auch auf der A6-Strecke Biel – Bern, wo es Bodenmarkierungen gibt. Doch was nützen diese überhaupt?

Die Bodenmarkierungen – weisse Querstreifen auf der Fahrbahn – sind vorbereitete Kontrollstandorte. Das Vorgängermodell des aktuellen Kontrollsystems habe noch spezielle Referenzmarkierungen auf der Fahrbahn benötigt, erklärt die Polizei. Das heute eingesetzte System brauche diese nicht mehr. «Wo die Referenzmarkierungen noch vorhanden und brauchbar sind, werden diese weiterhin verwendet.»

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Die Polizei blitzt nicht nur den Abstand, auch Lärmblitzer sind in der Schweiz ein Thema. Momentan geht die Berner Polizei jedoch ohne Lärmblitzer gegen Autoposer vor.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

veröffentlicht: 14. November 2023 06:01
aktualisiert: 22. November 2023 07:20
Quelle: BärnToday

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