Brandursache geklärt

Bauschaumarbeiten lösten tödlichen Kellerbrand in Thun aus

04.05.2023, 12:49 Uhr
· Online seit 04.05.2023, 12:48 Uhr
In Thun wurden am Valentinstag zwei Männer leblos in einem Kellerabteil gefunden – neben ihren verendeten Reptilien. Nun teilt die Polizei mit, was den Brand im Mehrfamilienhaus ausgelöst hat.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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Die Berner Kantonspolizei hat die Ermittlungen zu einem Brand von letzten Februar in einem Thuner Kellerabteil abgeschlossen. Der Brand sei auf eine unvorsichtige Nutzung von Bauschaum zurückzuführen. Beim Brand starben zwei Personen – zwei Schweizer im Alter von 22 und 20 Jahren – aufgrund einer Rauchgasvergiftung.

Wie die Berner Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte, dürfte der Brand auf einen unvorsichtigen Umgang bei Bauschaumarbeiten zurückzuführen sein. Dabei sei es in Verbindung mit einer offenen Flamme zur Zündung von Treibgasen gekommen. Der Brand ereignete sich am 14. Februar in einem Kellerabteil an der Länggasse.

Giftschlagen im Keller aufgefunden 

Was war passiert? Von der Rauchentwicklung im Februar war das Kellergeschoss eines Wohnhauses an der Thuner Länggasse betroffen. Die Feuerwehr Thun konnte die Situation rasch unter Kontrolle bringen. Am Mittwochnachmittag bestätigte die Kantonspolizei Bern schliesslich, dass vor Ort zwei leblose Personen gefunden wurden.

Da im betreffenden Kellerabteil mehrere Reptilien, darunter auch Giftschlangen gehalten wurden, zog die Kantonspolizei Bern vor dem Zutritt Fachpersonen herbei. Neben den beiden verstorbenen Männern wurden auch mehrere verendete Reptilien festgestellt. Wie die Kantonspolizei Bern mitteilte, waren einige lebende Tiere aus dem Kellerabteil geborgen und in eine Tierklinik gebracht worden. Wie Jolanda Egger, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, erklärte, gehe man nicht davon aus, dass Tiere entwichen sind.

Zwei Anwohnerinnen berichteten von der Nacht

Eine Anwohnerin war sehr bestürzt und von den Geschehnissen mitgenommen. «Was Material ist, kann man flicken, den Block kann man wiederherstellen, aber die Todesopfer werden nicht mehr lebendig», sagte die Frau, die bereits viele Jahre in der Nachbarschaft zu Hause ist. Sie habe erst nichts mitgekriegt. Eine Freundin habe sie angerufen und informiert, ehe sie nach draussen ging, um nachzuschauen. Dort habe sie einen Feuerwehrmann gefragt, was los sei.

Hingegen aktiv alarmiert wurde eine Nachbarin, die direkt neben dem Haus, in dem es brannte, wohnt. Gegen 19.45 Uhr habe es bei ihr geklingelt – ihr wurde gesagt, dass alle Leute schnell nach draussen müssten. «Im Treppenhaus habe ich dann gemerkt, dass schon Rauch vorhanden war – auch im Nachbarhaus.»

Draussen habe sie dann rund eineinhalb Stunden gewartet. Dort habe sie gesehen, dass der Rauch aus dem Keller kam.

Sie habe sich mit Nachbarinnen und Nachbarn unterhalten und gehofft, dass niemand mehr drin ist. «Es hat auf uns nicht so gewirkt, weil die Feuerwehr direkt alle Wohnungen abgegangen ist», sagt sie. Diese habe zwar gesagt, dass sie in drei Wohnungen nicht reinkommen würde. Auf die Anwohnerin habe es aber nicht den Eindruck gemacht, als ob Leute beteiligt waren.

(sda/rst/ris)

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veröffentlicht: 4. Mai 2023 12:48
aktualisiert: 4. Mai 2023 12:49
Quelle: BärnToday

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