In Zusammenarbeit mit den Organisationen «Am Steuer nie» und «RoadCross Schweiz» hat das Blaue Kreuz Bern Solothurn Freiburg eine nach eigenen Angaben repräsentative Umfrage zur Verkehrssicherheit durchgeführt. Das Ziel sei es gewesen, die Meinungen der Bevölkerung zum Thema Verkehrsprävention zu erfassen, schreibt die Stiftung in einer Mitteilung. Generell betrachtet die Schweizer Bevölkerung die Sicherheit im Strassenverkehr als hoch, aber noch ausbaufähig.
Besonders problematisch werden laut der Umfrage Fahrten unter Alkoholeinfluss (89 Prozent) und Drogeneinfluss (85 Prozent) eingestuft. Gemäss der Auswertung halten 64 Prozent der Befragten eine Wegfahrsperre bei Alkoholeinfluss für eine sinnvolle Massnahme.
Mehr Unfälle mit Alkohol
Trotz dieser Einstellung steigen die Anzahl der Unfälle mit Alkohol Jahr für Jahr an. Die letzten aktuellen Zahlen des Bundes stammen aus dem Jahr 2022. Damals gab es eine Zunahme zum Vorjahr von Unfällen im Strassenverkehr im Zusammenhang mit Alkohol von 18 Prozent. «Die Tendenz ist, dass diese Zahlen immer weiter steigen», bilanziert Valentina Fivian, Projektleiterin des Projekts «be my angel tonight» vom Blauen Kreuz.
Oft würden die Leute annehmen, dass sie ihre Grenzen besser kennen, als das tatsächlich der Fall ist. «Alkohol ist in der Gesellschaft so stark verankert, dass es fast dazu gehört, anzustossen oder ein Glas Wein zum Essen zu trinken. Es ist sehr widersprüchlich», sagt Fivian.
Jugendliche stossen an – trotz Nulltoleranz
Bei einer weiteren Umfrage des Blauen Kreuzes im Rahmen eines Präventionsprojekts hat sich herausgestellt, dass 12 Prozent aller Befragten üblicherweise bis zu zwei Gläser Alkohol vor dem Lenken ihrer Fahrzeuge konsumieren. Interessant dabei ist laut Mitteilung der Stiftung, dass von diesen 12 Prozent jede und jeder Achte Junglenkende ist, für welche eine 0,0-Promille-Regel gilt. Sprich: Wer den Ausweis noch nicht länger als drei Jahre hat, müsste als Fahrerin oder Fahrer voll und ganz auf Alkohol verzichten. «Es zeigt sich, dass die Regelung bei gewissen Fahrzeuglenkenden zu wenig abschreckend wirkt – trotz der zu erwartenden Konsequenzen», sagt Fivian.
«Be my Angel» auch am Barfestival Wichtrach
Um die Sicherheit im Strassenverkehr zu verbessern und dem Fahren unter Einfluss entgegenzuwirken, tritt das Blaue Kreuz auch an Veranstaltungen in Erscheinung, beispielsweise auch am Barfestival Wichtrach. Dort sollen Fahrzeuglenkende motiviert werden, auf Alkohol sowie illegale Drogen zu verzichten.
Wer mitmacht, verpflichtet sich, an dem Abend keinen Alkohol zu konsumieren. Dafür profitiert die Fahrerin oder der Fahrer von Vergünstigungen von alkoholfreien Getränken an der Bar des Blauen Kreuzes und nimmt an einer Verlosung teil. Letztes Jahr haben das insgesamt 1'973 Fahrzeuglenkende gemacht, schreibt das Blaue Kreuz.
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