Bern überprüft Landwirtschaft im Strafvollzug
Der Bauernbetrieb in Witzwil ist Teil der dortigen Justizvollzugsanstalt. Auch der Standort St. Johannsen ist von der Prüfung betroffen.
«Wir wollen schauen, ob es das ganze Land braucht für die Beschäftigung der eingewiesenen Gefangenen», sagt Regierungsrat Philippe Müller. Sei dies nicht der Fall, würde einerseits die Biodiversität verstärkt – denn die beiden Standorte grenzen an Naturschutzgebiete oder sind Teil von Reservaten von nationaler und internationaler Bedeutung. Andererseits würde geprüft, das Land an lokale Bäuerinnen und Bauern abzugeben. «Die Nahrungsmittelherstellung ist die Aufgabe der Landwirtinnen und Landwirte und nicht jene von Staatsbetrieben.»
Dass die strategische Ausrichtung der Landwirtschaft in den beiden Justizvollzugsanstalten neu geprüft werden soll, ist schon länger Thema. Andererseits müssen die landwirtschaftliche Infrastruktur wie Gebäude und Maschinen erneuert werden – namentlich in Witzwil, wo sich gemäss Philippe Müller die Frage stellt, ob die aktuell existierenden landwirtschaftlichen Flächen, der Maschinenpark und die Stallungen noch im bisherigen Umfang gebraucht würden.
Dass Landwirtinnen und Landwirten sich mit der Forderung nach mehr landwirtschaftlicher Fläche an ihn gewendet haben, verneint der Regierungsrat.
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(sst/pd)