Keines der Nutztiere sei mit ausreichenden Herdenschutzmassnahmen gegen Wolfsangriffe geschützt gewesen, teilte der Kanton Bern am Donnerstag mit. Die Tiere waren in den Gemeinden Courtelary, Corgémont, Orvin, Roches, Cormoret und Renan getötet worden.
Der Wolf war zuletzt auch anderswo im Jurabogen aktiv. So war am Montag bekanntgeworden, dass er im Kanton Neuenburg ein junges Kalb auf einer Weide gerissen hatte. Die Neuenburger Behörden hatten unter Berufung auf den Bund ebenfalls erklärt, die Vorgaben für einen Abschuss seien nicht erfüllt.
«Familien in Angst»
Die Bauernfamilien im Jurabogen lebten in grosser Angst um ihre Tiere, hielt der Berner Bauernverband in einem Communiqué fest. Wölfe, die sich auf Nutztiere fokussierten, seien ein zu grosses Risiko und müssten umgehend entfernt werden.
Das Argument, dass die Nutztiere ungenügend geschützt gewesen seien, lässt der Bauernverband nicht gelten. Ein «Problemtier» lasse sich von einem Zaun und elektrischer Spannung nicht davon abhalten, Nutztiere anzugreifen. «Es ist ein Hohn, den Bauernfamilien nun aufzubürden, dass sie Ende Weidesaison zusätzliche Ressourcen für noch mehr Herdenschutz einsetzen sollen.»