Bieler Stadtrat will zweisprachige Werbungen zur Norm machen
Das totalrevidierte Reglement soll zeitgemäss sein und sich den rasanten Entwicklungen im Werbemarkt anpassen. Zudem soll es die Umwelt- und die Lebensqualität in der Stadt wahren, wie der Gemeinderat erläuterte. Im Fokus der Debatten stand jedoch der Artikel fünf des Reglements. Dieser verlangt, dass Reklamen grundsätzlich in den zwei städtischen Amtssprachen zu konzipieren sind.
Pflicht sei hinderlich
Für die Minderheit stellte dieser Artikel einen Zwang dar und der Standort Biel würde für Werbende an Attraktivität verlieren. Die Werbekampagnen würden nicht spezifisch für Biel in zwei Sprachen verfasst, sagte Patrick Widmer (SVP). Dadurch würden der Kultur und dem Sport Einnahmen entgehen. Maurice Paronitti (PRR) plädierte für eine Förderung der Zweisprachigkeit und gegen ein Muss.
Förderung der Zweisprachigkeit zentral
Der Artikel fünf mache für die Ratslinke Sinn. Dagegen zu sein, bedeute gegen die französischsprachige Bevölkerung zu sein, sagte Marie Moeschler (PSR). Auch die Grünen befürworteten diesen Artikel. Sie zeigten sich jedoch enttäuscht, dass das revidierte Reglement Werbung für klimaschädliche Güter nicht verbiete, wie Marion von der Meer (Grüne) kritisierte.
Reglement kommt vors Volk
Das neue Reglement sieht auch vor, dass in der Altstadt keine kommerzielle Werbung geschaltet werden darf. Für kulturelle Anlässe hingegen könnte auf dafür vorgesehene Trägern geworben werden.
Die Revision des Reklamereglements wird am kommenden 18. Juni noch dem Bieler Stimmvolk vorgelegt. Anschliessend muss auch das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung dem neuen Reglement zustimmen.
(sda/fho)