Mit 149 zu 2 Stimmen nahm das bernische Kantonsparlament die Revision des Strassengesetzes an. Dies ist insbesondere wegweisend für Mountainbikerinnen und Mountainbiker. Deren Routen werden nun gleichgestellt mit normalen Velorouten – und auch Wanderwege sollen gemeinsam mit Wanderern genutzt werden können. Der Grosse Rat strebt die gemeinsame Nutzung der Wege an und stimmte am Mittwoch einer entsprechenden Gesetzesänderung zu.
Finanzierung der Velowege
Kurzfristig stellte Jan Remund (Grüne/Mittelhäusern) zur Finanzierung der kantonalen Velorouten einen Antrag. Entlang der Kantonsstrassen müsse der Kanton eine sichere Veloroute zur Verfügung stellen. Wenn dies mit verhältnismässigen Mitteln nicht möglich sei, dann könne die Veloroute über bestehende Gemeindestrassen oder private Strassen geführt werden. Die Kosten dafür würden den Gemeinden beziehungsweise den Privaten zukommen.
Remund forderte mit seinem Antrag, dass der Kanton die Kosten auch für kantonale Velorouten, die nicht auf oder entlang einer Kantonsstrasse führen, trägt. Diese würden im kantonalen Velowegnetz aufgenommen. Alle Fraktionen sowie der Regierungsrat stimmte dieser Forderung zu. Dieser Antrag wird umgesetzt.
Jubel bei Bikern, Frust bei Wanderern
Hans-Ueli Zwahlen, Präsident von BEBike, der Gemeinschaft der Mountainbiker im Kanton Bern, begrüsst die Änderung. Natürlich könne man deswegen nicht einfach auf jedem Wanderweg unbegrenzt biken, denn «an Stellen, an denen viele Leute wandern und biken, muss man nun gemeinsam eine Lösung suchen, statt dass es für die Biker immer gleich Nein heisst», sagt er. Wanderer und Biker seien also quasi gleichgestellt.
Den Verein Berner Wanderwege dürfte die Änderung jedoch weniger freuen. Bereits im Voraus des Entscheids gaben sie ein Statement zu dem Thema ab. Darin schrieben sie: «Durch eine gemeinsame Nutzung der Wanderwege wird die Erlebnis- und Erholungsqualität für die Wanderer, aber auch für die Mountainbiker massiv eingeschränkt.» Auch äusserten sie die Sorge, es könnte durch die gemeinsame Nutzung zu häufigeren Unfällen kommen.
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(sda/sdf)