Adelboden-Geschäftsführer

«Die Skirennen finden sicherlich statt – wir sehen keinen Stolperstein»

06.01.2023, 17:34 Uhr
· Online seit 06.01.2023, 17:13 Uhr
Trotz des Schneemangels beidseits der Pisten blickt Christian Haueter, Geschäftsführer der Ski-Weltcup Adelboden AG, zuversichtlich aufs Wochenende am Chuenisbärgli. Der technische Fortschritt mache es möglich. Mehr dazu erfährst du im Video, das ausführliche Interview gibt es unten im Text.

Quelle: BärnToday / Rahel Stähli / Salome Studer / Warner Nattiel

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Morgen geht es los, wie haben Sie die letzten Tage geschlafen?

Christian Haueter: Diese Frage wurde mir oft gestellt. Ich habe grundsätzlich gut geschlafen, auch die letzten Wochen. Sicher, die Anspannung war hoch, aber wir haben den Spirit immer hochgehalten.

Wie realistisch ist die Durchführung angesichts der Schneesituation?

Sehr realistisch. Vor einer Woche war hier die Schneekontrolle, die war grundsätzlich positiv. Wir haben von der Schneemenge her eine solide und gute Basis gehabt. Unser Pistenteam hat unter Hochdruck diese Piste hergerichtet. Der Zeitdruck war hoch. Aber es war so viel Erfahrung da. Wir waren stets zuversichtlich.

Was war in den letzten Tagen das Herausforderndste?

Das Herausforderndste war, dass wir die warmen Tage haben abwarten müssen, im Wissen darum, dass wir eigentlich sehr viel Arbeit hätten. Wir mussten uns diese Zeit nehmen, damit der Schnee arbeiten kann und wir nun eine solide Piste haben.

Am Samstag entscheidet sich definitiv, ob das Rennen stattfindet. Wie ausschlaggebend ist die Nacht von Freitag auf Samstag?

Die vorherige Nacht in Adelboden war klar und kühl. Diese Klarheit in der Nacht ist gut für die Piste. Wir gehen davon aus, dass auch die letzte Nacht klar sein wird. Von dem her bleiben wir zuversichtlich.

So wenig Schnee wie dieses Jahr hat es während des Ski-Weltcups in Adelboden noch selten gehabt. Falls das Rennen doch noch abgesagt werden müsste, was würde dann passieren?

Stand heute sehen wir wirklich keinen Stolperstein, warum am Samstag das Rennen noch abgesagt werden sollte. 1993 wurde zum letzten Mal ein Skirennen in Adelboden aufgrund von Schneemangel abgesagt. Wenn ich die Bilder von damals anschaue, sah es damals genau gleich aus wie heute. Heute haben wir aber technischen Fortschritt, weshalb die Rennen nun trotzdem stattfinden können.

Der Vorverkauf war bombastisch. Woran hat das gelegen?

Wir gehen davon aus, dass die guten Resultate der Swiss-Ski-Athleten im Riesenslalom als auch im Slalom massgeblich für die guten Ticketverkäufe waren.

Könnte Marco Odermatt das Rennen wieder für sich entscheiden?

Marco Odermatt ist sicherlich ein Mitfavorit am Chuenisbärgli. Die letzten Resultate im Riesenslalom oder auch allgemein in seiner Saison sind bestechend. Daher sind die Chancen recht hoch, dass am Samstag oder am Sonntag ein Schweizer auf das Podest fährt.

Der Chuenis-Hang ist bekanntermassen die Kirsche auf der Torte. Warum ist dieser Hang so speziell?

Einerseits ist die ganze Hang-Topografie sehr herausfordernd. Wir haben einen stotzigen Starthang – direkt nach dem Starthaus geht es gleich ziemlich bergab. Nach dem Mittelteil mit vielen Wellen folgt der stotzige Zielhang, der als Adelbodner Hexenkessel in der Skiwelt legendär ist. Deshalb kommen die Athleten sehr gerne nach Adelboden.

Was ist das Speziellste an den Skirennen in Adelboden? Was bleibt dir jeweils besonders lange in Erinnerung?

Die Anspannung im Vorfeld ist immer hoch. Der schönste Moment für meine Kolleginnen und Kollegen und mich ist am Samstag um 10.30 Uhr, wenn der erste Athlet startet. Dann weiss man, wofür man die letzten Monate intensiv gearbeitet hat.

Der definitive Entscheid, ob die Rennen in Adelboden stattfinden, wird der Weltskiverband FIS am Samstagmorgen fällen.

veröffentlicht: 6. Januar 2023 17:13
aktualisiert: 6. Januar 2023 17:34
Quelle: BärnToday

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