Wegen Brand im Dezember

Diese Langenthaler Kirche bleibt noch Monate geschlossen

08.03.2023, 10:07 Uhr
· Online seit 07.03.2023, 17:24 Uhr
Am 28. Dezember ist in der römisch-katholischen Kirche in Langenthal ein Feuer ausgebrochen. Seither ist sie geschlossen. Bis sie wieder aufgeht, kann es noch lange dauern. Mehr als zwei Monate nach dem Brand informierte die Kirchgemeinde an einem Medienanlass, wie es weitergeht.

Quelle: 32Today / Jael Fischer

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Seit dem Krippenbrand am 28. Dezember ist die römisch-katholischen Kirche in Langenthal geschlossen und wird wieder instand gesetzt. In der Kirche steht momentan ein riesiges Gerüst, das bis zur Decke reicht und sich durch das ganze Kirchenschiff erstreckt. Die Bänke und der Boden sind abgedeckt, und noch immer liegt ein leichter Rauchgeruch in der Luft.

In der Regel nehmen rund 100 Personen an den Anlässen in der Langenthaler Kirche teil. Um diese weiterhin durchführen zu können, konnten die Kirchgemeinde auf den Standort in Roggwil ausweichen.

Gebrannt hat die Krippe neben dem Altar, dies die ganze Nacht, ohne dass es jemandem aufgefallen ist. Den Vorfall bemerkt hat schliesslich die Sakristanin Gisélia Keller-Santos am Morgen. «Ich habe die Kirche wie jeden Morgen aufgemacht. Ich habe den Rauch gesehen, aber zuerst nicht realisiert, was los ist. Dann bin ich zur Krippe gegangen und sehe ein Glühen, und dass die Krippe verbrannt ist.» Sie habe dann sofort die Fenster geöffnet und den Verwalter der Kirche kontaktiert. Daraufhin wurde auch noch die Feuerwehr alarmiert. Bei Keller-Santos sass der erste Schock tief.

Sie hing sehr an der Krippe. Sie hat sie nämlich aufgestellt. «Ich mache das seit 10 Jahren. Es ist schade, dass fast alle Figuren und der Stall verbrannt sind.»

Kerze als Brandursache 

Das Feuer ist vermutlich wegen einer Kerze ausgebrochen. Bei der Krippe mit den fünfzigjährigen Figuren würden viele Kerzen brennen. Am Abend habe es jeweils eine Kontrolle gegeben, bei der auch die Kerzen gelöscht wurden. «Wir gehen davon aus, dass eine Kerze übersehen wurde», sagt der Verwalter der Kirche Patrik Rüttimann. Ein technischer Defekt könne ausgeschlossen werden. Doch es war Glück im Unglück: Es blieb bei einem Glimmbrand. «Wir hatten Glück, dass nicht noch der Weihnachtsbaum gebrannt hat. Der war noch feucht und frisch aus dem Wald.»

Jede Pfeife der Orgel muss geputzt werden

Der Rauch hat hingegen einigen Schaden hinterlassen. Die Kosten belaufen sich auf rund 300'000 Franken, diese würde von der Versicherung übernommen. Der Rauch ist auch in den Hohlraum der Decke eingedrungen.

Eine erste Brandreinigung wurde bereits abgeschlossen. Noch geputzt werden müsse die Orgel, für die die katholische Kirche in Langenthal bekannt ist. Groux: «Sie ist voller Rauch. Jede Pfeife muss einzeln von Spezialisten vor Ort gereinigt werden.»

Noch Monate bis zur Wiedereröffnung

Wann die Kirche jedoch ihre Pforten wieder öffnet, steht noch in den Sternen. In der Kirche wird im Moment diskutiert, ob man nicht gleich die Decke isolieren wolle, wenn das Gerüst schon stehe. Wie viel das Ganze kostet, ist auch noch unklar. Sind die Kosten höher als 50'000 Franken, so müsse der Kredit an der Versammlung der Kirchgemeinde beantragt werden. «Und diese Versammlung ist am 7. Juni. Danach gibt es noch eine Einsprachefrist von 30 Tagen, womit wir bei den Sommerferien sind», sagt Groux. Es stehen noch weitere unsichere Komponenten im Raum: «Es ist nicht klar, ob die Handwerker dann verfügbar sein werden und ob das Material gleich zur Verfügung steht.»

Doch Groux ist zuversichtlich, dass die Kirche noch in diesem Jahr wieder aufgehen kann. Spannend sei auch der ganze Prozess der Instandsetzung. «Es sind viele Akteure involviert: Die Kirchenstiftung, das Bistum, die Denkmalpflege und die Versicherung. Es ist eine schöne Erfahrung, wie man die Reparatur gemeinsam angeht und vollbringen kann.»

veröffentlicht: 7. März 2023 17:24
aktualisiert: 8. März 2023 10:07
Quelle: 32Today

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