Gemeindepräsidentin von Lüscherz

«Ich wusste sofort: Bei uns ist etwas passiert»

03.04.2023, 07:24 Uhr
· Online seit 01.04.2023, 11:05 Uhr
Die Gemeindepräsidentin von Lüscherz und der Gemeindepräsident von Büren zum Hof sprechen am Tag nach den Zugentgleisungen von Böen, wie sie sie «noch nie erlebt haben» und sind erleichtert, dass es nicht zu schlimmeren Verletzungen gekommen sei.

Quelle: TeleBärn/Vroni Fehlmann

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Am Samstag dauern die Bergungsarbeiten der entgleisten Züge in Büren zum Hof und Lüscherz weiter an, wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage mitteilt. In beiden Dörfern haben vermutlich starke Windböen zwei Züge am Freitag entgleisen lassen.

Die Kapo Bern betont, dass weiterhin Vorsicht geboten ist. Experten von Meteonews geben für Samstag auf Anfrage aber teilweise Entwarnung, so starke Böen, wie am Vortag soll es nicht mehr geben, diese seien «jenseits von Gut und Böse» gewesen.

«klepft und tätscht»

Silvia Mügeli, Gemeindepräsidentin von Lüscherz, wo einer der beiden Zügen entgleist ist, hat die starken Winde vom Freitag in ihrer Gemeinde miterlebt: «Ich war zu diesem Zeitpunkt sogar zu Fuss unterwegs und habe mir schon Sorgen gemacht.» Überall habe es «klepft und tätscht». Sie sei dann sehr froh gewesen, zu Hause anzukommen.

Die Entgleisung selbst habe sie nicht beobachtet. «Der Unglücksort ist vom Dorf aus nicht zu sehen.» Sie habe jedoch mehrere Feuerwehrautos mit Blaulicht durchfahren sehen. «Weil es unsere Feuerwehr war und wir am Rand des Gebietes der Feuerwehr Jolimont sind, wusste ich sofort: Bei uns ist etwas passiert», so Mügeli.

Deshalb habe sie sich entschlossen, selbst einen Augenschein auf das Geschehen werfen zu wollen. «Ich bin bei der nahegelegenen Kreuzung geblieben und habe die Feuerwehrleute gesehen, die den Einsatz koordiniert haben.» Von dort aus sei auch der entgleiste Zug zu sehen gewesen.

Erleichterung am Tag danach

Am Samstagmorgen war sie zum Zeitpunkt der BärnToday-Anfrage noch nicht im Dorf unterwegs gewesen, weshalb sie nicht von der Stimmung in der Gemeinde erzählen konnte. Aus ihrem eigenen Empfinden erzählt Mügeli allerdings: «Es hat mich sehr getroffen, ein solcher Einblick fährt ein.»

Glücklicherweise habe es nur Leichtverletzte gegeben: «Das ist natürlich eine grosse Erleichterung.»

«Noch nie erlebt»

Auch in Büren zum Hof ist ein Zug entgleist. Der Ort gehört zur Gemeinde Fraubrunnen, deren Präsident Urs Schär ist. Er sei zum Zeitpunkt des Unglücks auf seinem Feld in Zauggenried gewesen, das ebenfalls zu Fraubrunnen gehört und habe deshalb die Entgleisung nicht selbst beobachtet.

Auch er habe aber gemerkt, dass die Windböen extrem stark gewesen sind: «Ich hatte das Gefühl, noch nie eine so starke Windböe in Zauggenried erlebt zu haben.» Zauggenried liegt zwar am anderen Ende der Gemeinde Fraubrunnen, auch hier habe aber der Wind kleinere Schäden angerichtet: «Die Böen haben einige Ziegelsteine von den Dächern der älteren Häuser gerissen.»

(pfl)

veröffentlicht: 1. April 2023 11:05
aktualisiert: 3. April 2023 07:24
Quelle: BärnToday

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