Fachkräftemangel

Im Kanton Bern fehlen 200 bis 300 Hausärztinnen und -ärzte

· Online seit 17.01.2023, 06:57 Uhr
Die Pandemie hat den Fachkräftemangel im Kanton Bern verstärkt. Es gibt zu wenig Hausärzte und Praxen für die grosse Nachfrage – dies spüren auch Berner Patientinnen und Patienten.
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Wer zurzeit einen neuen Hausarzt oder eine Hausärztin sucht, muss sich gedulden. Diese Erfahrung musste auch Markus von Känel, Chefredaktor von TeleBärn, machen. «Ich bin auf der Suche nach einem neuen Hausarzt oder einer Hausärztin», erzählt der Moderator. «Letzte Woche habe ich telefonisch etwa 20 Praxen angefragt. Niemand konnte mich zum jetzigen oder einem späteren Zeitpunkt als Patienten aufnehmen.»

Es liege auf der Hand, weshalb viele Hausarzt-Praxen keine neuen Patientinnen und Patienten aufnehmen könnten, sagt Hausärztin Friedburg Scheer. «Das Problem ist, dass ältere Hausärzte reihenweise in Pension gegangen sind. Wir, die diese Praxen übernommen haben, hatten bereits diverse Anfragen und betreuen generell schon viele Menschen.»

200 bis 300 Hausärztinnen und Hausärzte fehlen

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Bern ist sich des Problems bewusst. «Momentan fehlen 200 bis 300 Hausärztinnen und Hausärzte», so Mediensprecher Gundekar Giebel. «2018 haben wir begonnen, das Medizinstudium an der Universität Bern zu erhöhen.» Hundert zusätzliche Studierende könnten das Studium pro Jahr absolvieren. «Nächstes Jahr gibt es über 2000 Mediziner im Kanton Bern. Daraus ergibt sich die grösste medizinische Fakultät der Schweiz.»

Das Problem sei so kurzfristig nicht gelöst, gibt Stefan Roth, Co-Präsident des Vereins Berner Haus- und KinderärztInnen, zu bedenken. Grundsätzlich habe der Kanton Bern das Problem erkannt, aber: «Es ist ein träger Dampfer, auf dem wir sitzen. Zwischen Studienbeginn und Abschluss der Fachärzteausbildung benötigen wir rund zwölf Jahre Zeit – diese gilt es zu überbrücken.»

(lae)

veröffentlicht: 17. Januar 2023 06:57
aktualisiert: 17. Januar 2023 06:57
Quelle: BärnToday

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