Vier Anlagen betroffen

Mehrere Wasserkraftwerke im Kanton Bern produzieren mehr Strom

· Online seit 28.11.2022, 11:06 Uhr
Wegen der Energiekrise reduzieren verschiedene Wasserkraftwerke im Kanton Bern vorübergehend die Restwassermengen. So kann im Winter zusätzlicher Strom produziert werden.
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Der Bund hat Kraftwerke mit Restwasserstrecken verpflichtet, diese zu reduzieren damit mehr Strom produziert werden kann. Die Restwassermenge ist die Menge an Wasser unterhalb der Kraftwerke, also nach der Wasserentnahme. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt BAFU sei die Restwassermenge nötig, «um die vielfältigen natürlichen Funktionen der Gewässer zu gewährleisten», wie beispielsweise als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Weil die Restwasserreduktion auf sieben Monate beschränkt ist, stuft der Bundesrat die Auswirkungen auf die Umwelt als vertretbar ein. Im Vergleich zum volkswirtschaftlichen Nutzen in einer Strommangellage sei die Massnahme verhältnismässig.

Durch die Reduktion der Restwassermengen kann im Kanton Bern rund 2,1 Gigawattstunden zusätzliche Energie produziert werden. Dies entspricht in der Zeitperiode zwischen 1. Oktober 2022 und 30. April 2023 einem Energiebedarf von etwa 700 Haushalten.

Bisher vier Kraftwerke

Im Kanton Bern haben bisher vier Wasserkraftanlagen die Verordnung umgesetzt, wie die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion am Montag mitteilte. Es sind dies das Wasserkraftwerk Simelemoos in St. Stephan, das Wasserkraftwerk Laubegg in Boltigen, das Wasserkraftwerk Felsenau in Bern und das Wasserkraftwerk in Moutier.

Die Betreiber der Wasserkraftwerke Bözingen und Taubenloch (beide in Biel) sowie Tornos (in Moutier) prüfen zurzeit, ob die Bundesverordnung umsetzbar ist. Zumindest beim Wasserkraftwerk Bözingen scheint eine Umsetzung in den kommenden Tagen denkbar.

Alle übrigen mehr als 300 Berner Wasserkraftanlagen sind von der Verordnung nicht betroffen, wie die Bau- und Verkehrsdirektion in ihrer Mitteilung schreibt.

(sda/dak)

veröffentlicht: 28. November 2022 11:06
aktualisiert: 28. November 2022 11:06
Quelle: BärnToday

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