Eigentlich wären die Mieten in Huttwil vergleichsweise bezahlbar. Dieses Empfinden hat sich für die Mieterinnen und Mieter der Sonneggstrasse 2 und 4 aber schlagartig geändert. Wie Blick berichtet, müssen die Bewohnenden der Verwaltung eine horrende Summe an Nebenkosten für die vergangenen drei Jahre nachzahlen.
140'000 Franken – wie kann das sein?
Die Gesamtsumme beläuft sich auf über 140'000 Franken. Die Beträge für die einzelnen Mieterinnen und Mieter belaufen sich gemäss Blick auf mehrere tausend Franken, von 2000 bis sogar 18'000 Franken an nachträglichen Rechnungen ist alles dabei. Die Betroffenen reagieren mit Unverständnis: «Ich dachte, die spinnen und dass bei der Rechnung ein Fehler passiert sein muss», heisst es gegenüber Blick, oder «das ist der Horror, das ist doch absoluter Wucher».
Die Mieterinnen und Mieter wehren sich nun gegen die verlangten Nachzahlungen und ziehen vor die Schlichtungsbehörde. Der Vorwurf: Die verantwortliche Verwaltung erstelle falsche, willkürliche Abrechnungen. Zudem biete sie Wohnungen gezielt günstig an, um sich dann im Nachhinein die Rendite über die Nebenkosten reinzuholen.
Nebenkosten absichtlich zu tief angesetzt?
Verantwortlich für die Verwaltung der 36 Wohnungen in den zwei Mehrfamilienhäusern an der Sonneggstrasse in Huttwil ist die Firma Crowdhouse in Zürich. Sie weist die Vorwürfe zurück. Es habe nie die Absicht bestanden, die Wohnungen mit zu tiefen Nebenkosten absichtlich zu günstig zu vermieten. Es hätten schlichtweg die Erfahrungswerte zu den Betriebskosten der Liegenschaften gefehlt. Man bedauere, dass man die Differenz zwischen den angegebenen und effektiven Nebenkosten erst so spät bemerkt habe.
«Habe den Pool in meiner Wohnung noch nicht gefunden»
Das alles hilft den betroffenen Haushalten nicht weiter. Sie sehen in Zeiten, in denen ohnehin alles teurer wird, vor einem riesigen und unerwarteten Schuldenberg. Eine Familie trifft es besonders hart. Sie muss fast 18'000 Franken an Nebenkosten nachzahlen. Ein Grossteil der Rechnung sind Kosten für Wasser und Energie. «Ich weiss nicht, wie die Verwaltung auf diese Beträge kommt. Ich habe den Pool in unserer Wohnung leider noch nicht gefunden», so der betroffene Familienvater gegenüber dem Blick.
Notfalls bis vors Gericht
Klar ist: Den Mieterinnen und Mietern reichen die Erklärungen und Entschuldigungen von Crowdhouse nicht. Die Behörden müssen jetzt schlichten. Im schlimmsten Fall wollen die 22 betroffenen Haushalte vor Gericht ziehen.
(Blick/dl)
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