Mit Velo und Gleitschirm den Berg hinauffliegen

Gleitschirmfliegen und dabei das Velo mittransportieren, um den Weg nach oben einfacher zu gestalten – das ist von Känels Taktik. «Es war wohl pure Faulheit», die ihn zu dieser Idee gebracht habe, sagt er.

«In Sigriswil gibt es einen sehr schönen Grat. Ich dachte, es wäre ein schöner Trail, es wäre cool, den mit dem Velo zu fahren.» Doch eine Felswand sei diesen Plänen im Weg gestanden. «Es war eine Passage, die meine Bike-Fähigkeiten überstieg. Doch mit dem Gleitschirm, wusste ich, könnte ich darüber hinweg fliegen.»

Schirm dient als Kran

Am Anfang habe der Fokus darauf gelegen, auf diese Weise hinunterzufliegen, um schwierige Passagen überfliegen zu können. «Später dachte ich: ‹Man könnte den Schirm wie als Kran benutzen und damit hochfliegen›», erklärt von Känel.

So entwickelte sich das Ganze weiter. «Mittels Thermik kann ich ohne Muskelkraft Tausende Kilometer in die Höhe steigen. Warum sollte ich viel Kraft investieren, wenn ich das Gleiche mit der Sonnenenergie schaffen kann», so von Känel. Nun fliegt er regelmässig mit dem angehängten Bike in die Berge, um dann auf der Bergspitze den Schirm wieder zusammenzupacken und die Abfahrt zu starten.

Sicherheit wichtig

Die Sicherheit steht für von Känel im Vordergrund. «Es ist wichtig, dass man nur fliegen geht, wenn das Bauchgefühl und die Bedingungen stimmen.» Mittlerweile habe er ein Gespür, was möglich ist und was nicht, sagt der Oberhofer.

Gibt es für Patrick von Känel denn überhaupt noch neue Herausforderungen in diesem Bereich, die ihn reizen? Durchaus, wie er sagt: «Mit dem Bike über einen Gletscher zu fahren, stelle ich mir cool vor. Dorthin müsste man ja auch nicht laufen, da könnte man gut rauffliegen».

(fho/raw)