Reanimationsunterricht an Berner Schulen bleibt freiwillig
Das machte er am Mittwoch deutlich, indem er eine Motion von Belinda Nazan Walpoth (SP/Bern) lediglich in der unverbindlicheren Form des Postulats überwies. Die Kardiologin Walpoth betonte, je mehr Laien geschult seien, desto mehr Leben könnten gerettet werden. Den Grundstein für eine höhere «Laienreanimationsrate» könne man an den Schulen legen.
Die Gegner des Vorstosses warnten davor, die Schulen mit immer neuen Aufgaben zu belasten. So werde Unterrichtszeit in zentralen Fächern «verbrannt», sagte etwa Michael Ritter (GLP/Burgdorf). Als Nächstes komme womöglich der Auftrag an die Schulen, im Unterricht über die Gefahren übermässigen Zuckerkonsums zu informieren.
Sowieso sei Reanimationsunterricht für 14-Jährige nicht zumutbar, ergänzte Bernhard Brügger (SVP/Höfen bei Thun). Dem widersprach André Roggli (Mitte/Rüschegg Heubach). Ziel sei die Sensibilisierung der jungen Menschen. «In der Schule hat es weiss Gott Platz, maximal drei Stunden in einen Reanimationskurs zu investieren.»

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Lehrplan nicht überladen
Bildungsdirektorin Christine Häsler (Grüne) warnte davor, den Schulen immer mehr aufzubürden. Der Lehrplan umfasse bereits viele Inhalte, und der Spielraum für weitere obligatorische Aufgaben sei klein.
Allerdings böten schon heute viele Schulen Reanimationsunterricht in Freikursen an. Dieser Weg sei sinnvoll und solle unterstützt werden. Der Rat überwies den Vorstoss darauf als Postulat mit 103 zu 29 Stimmen bei 4 Enthaltungen.
(sda/ade)