Für eine 2,5-Zimmer-Wohnung in Wohlen verlangt das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) von den Mietern, die dank Festanstellungen nicht mehr auf Asylsozialhilfe angewiesen sind und darum die Mietkosten selbst tragen wollten, 1964 Franken. Dies schreiben die «Berner Zeitung» und «der Bund».
Es sei ein Schock gewesen, weshalb sich die Betroffenen an die Nachbarn richteten. Dabei erfuhren sie es: Die gleiche Wohnung nebenan vermietet die Gemeinde direkt an die Bewohnenden und verlangt dafür lediglich 807 Franken. Heisst, das SRK untervermietet die Asylwohnung mit einem Aufpreis von 143 Prozent.
Die betroffene Familie meldete sich bei der Gemeinde, die daraufhin noch einen weiteren solchen Fall entdeckte. Auch bei dieser Untervermietung bereicherte sich das SRK und legte eine Erhöhung von 41 Prozent auf den Mietpreis. Insgesamt sollen so 45'000 Franken zu viel gezahlt worden sein.
Laut SRK: Portfolio ist korrigiert
Gegenüber TeleBärn sagt Joel Meir, Geschäftsführer Schweizerisches Rotes Kreuz BE, dass es nicht darum gehe, dass sie sich bereichern wollen. «Sondern wir haben Kosten und Leistungen, die wir gedeckt haben wollen.» Über das Portfolio seien dies 25 Prozent, das sei die Ausgangslage . «Dort wo wir nochmal hingeschaut haben und gesehen haben, dass es ein Ausreisser ist – die haben wir selbstverständlich korrigiert.»
Der Fall Wohlen sei ein solcher Ausreisser. Er sei ihnen entgangen, als sie die Wohnung von einer Vorgängerorganisation übernommen hatten. «Aufgrund des bereits tiefen Mietzins, lag der Zuschlag über den 25 Prozent. Aber wir haben nochmals unser Portfolio angeschaut und sämtliche Ausreisser korrigiert», so Meir.
(fho)