Es ist unglaublich idyllisch beim beliebten Ausflugsort vis-à-vis von Bremgarten. Bei der Aareschlaufe auf der Engehalbinsel steht man nur 20 Velominuten weg von Bern mitten in der Natur. Im Restaurant Zehendermätteli (auch Zehndermätteli genannt) verliefen die letzten Jahre aber nicht nur idyllisch. Noch im letzten Sommer befand sich die über 200 Jahre alte Traditionsbeiz in einer schwierigen Situation.
Das Pächterpaar Anna und Simon Tauber, welches das frischsanierte Restaurant kurz vor der Pandemie übernommen hatte, war in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Neues Quartett am Ruder
Mittlerweile haben Taubers die Leitung des Restaurants an ein Quartett übergeben. Die vier Neuen im Restaurant haben gemeinsam im Winter einiges überarbeitet und sind nun am 1. Mai mit dem Zehendermätteli in die neue Saison gestartet.
Über 50 Anlässe, darunter viele Hochzeiten, seien gefährdet gewesen, erklärt Marco Mäder gegenüber BärnToday. Er ist ehemaliger Geschäftsführer des alten Tramdepots beim Bärengraben in Bern und führt die Gastronomie im Zehendermätteli gemeinsam mit Fabienne Messerli, die ihrerseits Wirtin ist im Restaurant Petit Couteau. «Alles hing an einem seidenen Faden, der Betrieb stand beinahe still. Deshalb sind wir eingestiegen», führt Mäder aus.
Unterstützung erhält das Duo unter anderem im Bereich Finanzen von Hanspeter von Allmen, der als sogenannter Turnaroundmanager Unternehmen berät, die in Schieflage geraten sind. Und durch KMU-Berater Fabrice Moser, der bereits vergangenen Sommer das Wirtepaar Tauber im Zehendermätteli unterstützt hatte.
Das Quartett will mit seinen neuen Strukturen Stabilität in die Beiz bei der Zehendermätteli-Fähre zurückbringen.
Konzept mit QR-Codes soll Warteschlangen verhindern
Die neue Geschäftsführung im Zehendermätteli setzt dabei auf ein neues System. Die klassische Selbstbedienung wir wieder abgeschafft. Damit sollen lange Warteschlangen verhindert werden, erklärt Marco Mäder. «Neu finden die Gäste auf den Tischen einen QR-Code, wo sie direkt am Tisch bestellen und bezahlen können. Wir bringen anschliessend die Getränke und das Essen zum Tisch.» Zudem wurde die Küche umgebaut und auf ein Angebot à la carte ausgerichtet. Sie wird durchgehend offen sein.
Trotz Fachkräftemangel hätten sie dank ihren Kontakten bereits ein tolles Team für den Gastrobetrieb beisammen. Ebenfalls an Bord geblieben ist das ehemalige Wirtepaar Tauber. Beide wohnen immer noch im Zehendermätteli. Anna Tauber wird im Service weiterarbeiten. Eine Leitungsfunktion haben die beiden nicht mehr.
Ein wichtiges Standbein des Restaurants bleiben die Anlässe, diesbezüglich sieht es 2024 gut aus. Bis Ende September seien bereits alle Freitag- und Samstagabende mit grösseren Anlässen ausgebucht. Aber auch wer spontan einen Ausflug in die neu aufgestellte Beiz macht, sollte auf ihre oder seine Kosten kommen, in der Idylle an der Aare.
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