Seegras-Streit am Bielersee
Quelle: TeleBärn
Der Bielersee glänzt seit einigen Tagen nicht mehr überall schön blau: An einigen Stellen bedeckt eine dicke Schicht Seegras die Wasseroberfläche. So etwa in Täuffelen. Dies finden nicht nur einige Anwohner unschön anzuschauen, sondern kann auch für Schwimmerinnen und Schwimmer zum Problem werden. «Wenn du als Schwimmer im Seegras stecken bleibst, bekommst du Angst und kommst fast nicht mehr raus», erzählt Beat Zahnd, ein Anwohner aus Täuffelen.
Verschiedene Ortschaften, besonders am rechten Seeufer, sind betroffen. Täuffelen hat besonders stark damit zu kämpfen. Vor allem bei hohen Wassertemperaturen: «Mit grösster Wahrscheinlichkeit löst sich das Seegras bei 25 Grad Wassertemperatur und sammelt sich dann an der Oberfläche an», erklärt Adrian Hutzli, Gemeindepräsident von Täuffelen.
Zuständigkeit bei Kanton oder Gemeinde?
Für Hutzli ist klar, wer für das Abtransportieren des Seegrases verantwortlich ist: «Im Moment schwimmt das Seegras auf dem See und zuständig für den See ist definitiv der Kanton.» Erst wenn sich das Seegras am Ufer ansammelt, seien die Gemeinden verantwortlich.
Der Kanton ist allerdings nicht dieser Ansicht. Laut diesem ist das Einsammeln und Säubern bereits seit 1997 Aufgabe der Gemeinden.
Freiwillige säubern den See
Mittlerweile haben Freiwillige aus Täuffelen damit begonnen, den See zu säubern. «Gestern Morgen war noch der ganze Hafen voller Seegras, dann haben etwa sechs bis sieben Leute das Seegras eingesammelt», sagt Hutzli. Nun sei es auch für Boote wieder möglich, in den Hafen zu fahren.
Auch Anwohner Beat Zahnd hat eine Idee, wie das Problem gelöst werden könnte: «Man könnte es mit den Schläuchen, die man auch für das Schwemmholz braucht, zusammenziehen und aufladen.» So könne das Seegras schliesslich abtransportiert werden. «Das wäre eine bessere Lösung als jetzt.» Im Moment versuche einfach jeder, sich irgendwie einen Weg zu den Badeplätzen zu bahnen.