Offene Gewässer

So badest du auch in Seen und Flüssen sicher

03.06.2023, 15:24 Uhr
· Online seit 03.06.2023, 13:36 Uhr
Der Sommer hält Einzug in der Schweiz und die Temperaturen laden ein, seine Freizeit an, in oder auf offenen Gewässern zu verbringen. Damit deine Abkühlung nicht zum Desaster wird, kommt hier der ultimative Bade-Guide für dich.
Anzeige

Im Jahr 2022 kam es in der Schweiz zu 60 tödlichen Ertrinkungsfällen, das schreibt die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG auf ihrer Webseite. 90 Prozent dieser Todesfälle ereigneten sich in Seen und Flüssen. Dabei sind knapp 80 Prozent der Ertrinkungsopfer Männer. Solche tödlichen Unfälle sollen mit den Bade- und Flussregeln der SLRG verhindert werden können.

Baderegeln

Zu beachten ist, dass man bereits bei niedrigem Wasserstand ertrinken kann und dies geschieht meist schnell und lautlos. Ausserdem ist wichtig zu wissen, dass Schwimmhilfen wie Schwimmflügel keine persönliche Aufsicht ersetzen. Denn diese aufblasbaren Schwimmhilfen können von den Armen rutschen oder auch defekt sein. Dazu kommt, dass die meisten Schwimmhilfen schlecht oder gar nicht steuerbar sind. Die bessere Alternative ist deshalb eine Schwimmweste.

Der Sprung ins kalte Nass sollte auch durchdacht sein. Durch den rapiden Temperaturunterschied setzt man den Körper einer Stresssituation aus, die zu Muskelkrämpfen und Kreislaufproblemen führen kann. In extremen Fällen kann es zu einem Kälteschock kommen, der Folgen wie Ohnmacht oder Herzinfarkt mit sich zieht. Darüber hinaus sollte man den Untergrund kennen. Nicht dass der gewünschte Sprung bereits nach wenigen Zentimeter auf dem Boden oder einem grossen Stein endet.

Flussregeln

Auch im Fluss gelten die Baderegeln, aber fliessende Gewässer bergen weitere Gefahren. So treten Wirbel, Strömungen, Unterspülungen und Walzen auf. Dazu stellen Hindernisse knapp unter der Wasseroberfläche, Äste, Wehre und Brückenpfeiler zusätzliche Gefahrenstellen dar. Auch geübte Schwimmer können von einer Strömung überrascht werden und deshalb gilt immer, mit Begleitung ins Wasser zu gehen oder eine Rettungsmöglichkeit wie einen Gurtretter mitzunehmen. Die SLRG hat dafür folgende sechs Regeln aufgestellt.

Böötliregeln

Gerade einmal 15 Prozent der Gummibootpassagiere tragen eine Rettungsweste. Dabei kann sie in heiklen Situationen das Schlimmste verhindern. Die Rettungswesten halten Personen an der Wasseroberfläche und so die Atemwege frei. Die Binnenschifffahrtsverordnung verpflichtet «Böötler» sogar, ein Rettungsmittel mit sich zu führen. Auf Gewässern mit hohem Verkehrsaufkommen sind ausserdem Kenntnisse der Signalisationen und der Vorschriften für die Binnenschifffahrt erforderlich.

Freitauchregeln

Alle, die nicht auf dem Wasser ihre Zeit verbringen möchten, sondern lieber unter Wasser, sollten diese sechs Punkte beachten. Mit ihnen soll Schlimmeres verhindert werden und man kann trotzdem eine Menge unter der Wasseroberfläche entdecken.

Die Ausrüstung ist beim Freitauchen sehr wichtig. Schwimmbrillen können Netzhautschäden verursachen. Darüber hinaus sollte man einen Druckausgleich machen können. Wer krank ist oder Ohrpfropfen trägt, sollte nicht tauchen. Fremde Luft, beispielsweise durch einen Lungenautomaten von Gerätetauchern, einzuatmen, sollte vermieden werden und nur geschulten Tauchern überlassen werden. Es können irreparable Schäden entstehen.

Brückenspringen

Wer einen gewissen Nervenkitzel spüren möchte, der springt gerne mal von einer Brücke ins Wasser. Dafür muss man aber, wo man reinspringt. Das Wasser muss genug tief sein, damit man beim Eintauchen nicht auf den Boden kommt. Sowohl die Bade- als auch die Flussregeln sollten beachtet werden. Dazu kommt, dass Boote, Schwimmer und weitere Gegenstände eine weitere Gefahr darstellen können. Ausserdem gilt: Unnötige Risiken müssen auf jeden Fall vermieden werden.

Quelle: TeleM1

Was tun in einer Notsituation?

Sollte es trotz all diesen Punkten zu einer Notsituation kommen, sollte man nicht unüberlegt ins Wasser springen – ein Opfer ist schlimm genug, ein zweites braucht es nicht auch noch.

Man sollte als Erstes die Rettungskräfte alarmieren und anschliessend versuchen, die Person vom Ufer aus anzusprechen, um ihr zu signalisieren, dass Hilfe da ist. Danach kann man versuchen, eine Schwimmhilfe zuzuwerfen. Selbst ins Wasser zu gehen und so die in notgeratene Person retten sollte man nur, wenn man seine Schwimmfähigkeiten kennt und man genug Kraftreserven hat. Wenn man in der Nähe der Person ist, soll man zuerst den Zustand feststellen. Falls die zu rettende Person einen selbst in Gefahr bringt, soll man auf Abstand gehen und warten, bis man sie gut greifen kann. Jetzt gilt es, so schnell und sicher wie möglich ans Land zu gelangen und die notwendigen Massnahmen zur Rettung der Person durchgeführt werden können.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Örtliche Tipps und Verhaltensregeln

Mit all den genannten Regeln und Punkte sollte einem Vergnügen am, im oder auf dem Wasser nichts mehr im Wege stehen. Falls du noch auf der Suche bist nach einem schönen Badeort im Aargau können wir dir mit dieser Liste weiterhelfen. Und für alle, die noch eine Nachhilfe brauchen, wie man sich zu verhalten hat, haben wir den Badi-Knigge.

(svm)

veröffentlicht: 3. Juni 2023 13:36
aktualisiert: 3. Juni 2023 15:24
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch