Der 5. März ist der Tag der Kranken. Dieser soll Menschen, die tagtäglich von einer Krankheit begleitet werden in den Vordergrund stellen.
Dazu gehört Nadine Rhême. Als die 41-Jährige sieben Jahre alt war, erhielt sie die Diagnose «juvenile idiopathische Arthritis» – kurz: Jugend-Rheuma. Die zweifache Mutter wird mittlerweile 33 Jahre von der chronischen Krankheit begleitet.
«Manchmal wacht man auf und kann die Hände nicht mehr bewegen – sie sind steif. Es kann aber auch sein, dass der Tag super startet, man aber am Nachmittag merkt, dass die Gelenke zu schmerzen beginnen oder sich Wasser in einem Gelenk einlagert. Oder, dass man plötzlich Schmerzen beim Essen hat, weil der Kiefer geschwollen ist», beschreibt Rhême ihren Alltag. Die grösste Herausforderung sei für sie, dass Rheuma sich innerhalb einer Stunde in eine ganz andere Richtung verändern könne.
Nicht nur alte Menschen betroffen
Alleine im Kanton Bern sind über 10'000 Menschen von der Krankheit Rheuma betroffen. Für Esther Moser, Geschäftsleiterin der Rhema-Liga Bern, herrschen zu viele Vorurteile über die chronische Krankheit. «Rheuma wird oft als ‹Zipperlein› der alten Bevölkerung angesehen – das stimmt so überhaupt nicht», so Moser. Die Krankheit könne ebenso gut Sportlerinnen, Sportler und junge Menschen betreffen. «Die Betroffenen müssen sehr viel Kraft und Energie aufwenden, um ihren Alltag bewältigen zu können. Das Umfeld hat dafür manchmal nicht so viel Verständnis.»
Dieser Ansicht ist auch Nadine Rhême: «Es ist für viele ein Problem, wahrzunehmen, dass es Krankheiten gibt, die sehr schmerzhaft, aber nicht sichtbar sind.» Dennoch werde ihr Alltag nicht von ihrer Krankheit bestimmt. Durch ihre Geschichte wünscht sie sich, die unsichtbare Krankheit Rheuma für andere sichtbarer zu machen.
(lae)
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