Des-Alpes-Prozess

Staatsanwältin fordert 18,5 Jahre für Angeklagte

07.12.2022, 12:30 Uhr
· Online seit 07.12.2022, 10:12 Uhr
Die Staatsanwältin hat am Mittwoch im Interlakner Mordprozess für die Angeklagte wegen Mordes eine Freiheitsstrafe von 18,5 Jahren gefordert. Beziehungsprobleme sollen zur Tötung eines Interlakner Wirts im Herbst 2020 geführt haben.
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Die Staatsanwältin hat am Mittwoch im Interlakner Mordprozess für die Angeklagte wegen Mordes eine Freiheitsstrafe von 18,5 Jahren gefordert. Beziehungsprobleme sollen zur Tötung eines Interlakner Wirts im Herbst 2020 geführt haben.

Während die Angeklagte die Beziehungsprobleme in ihren Befragungen herunterspielte, habe ihr Sohn glaubhaft über Streit und einer möglichen Scheidung des Paares ausgesagt.

Vorbereitete Tat

Die Angeklagte habe die Tat vorbereitet und Vorkehrungen getroffen, damit man ihr nicht auf die Schliche komme. Sie habe mit grösster Brutalität mit einem Baseballschläger auf ihren wehrlosen Mann eingeschlagen. Dieser habe einen langen Todeskampf und unbeschreibliche Schmerzen ausgestanden.

Der Verteidiger der Angeklagten hat ein etwas anderes Bild der Beziehung seiner Mandantin zu ihrem Ehemann geschildert. Ein Ferienstreit der beiden sei lange nicht so schlimm gewesen, wie die Staatsanwaltschaft das beschreibe. Es wäre völlig unrealistisch anzunehmen, dass es in einer Paarbeziehung nie Meinungsverschiedenheiten gebe, betonte der Verteidiger. Einen solchen habe es in den gemeinsamen Familienferien seiner Mandantin zweifellos gegeben.

Widersprüchliche Angaben

Weiter habe die Angeklagte auch nach den Ferien noch Zugang zur Wohnung ihres Mannes gehabt, mit seiner Zustimmung. Als einziger der vielen Befragten habe nur ihr Sohn ausgesagt, die Angeklagte und ihr Ehemann hätten sich trennen wollen. In einer zweiten Einvernahme habe der Sohn dann sehr widersprüchliche Angaben gemacht. Es sei klar, dass Kinder einen Streit der Eltern durchaus anders und bedrohlicher wahrnehmen könnten als er wirklich sei.

Die meisten anderen Befragten hätten von einer guten Beziehung des Paares berichtet. In Befragungen negative Äusserungen über seine Mandantin stammten vornehmlich von einem Ex-Freund und einem anderen ehemaligen Beziehungspartner. Sei seien von seiner Angeklagten abgewiesen worden und wollten sich nun rächen, bilanzierte der Verteidiger.

(sda/raw)

veröffentlicht: 7. Dezember 2022 10:12
aktualisiert: 7. Dezember 2022 12:30
Quelle: BärnToday

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