Es ist ein emotionales Thema: Zahlen mit oder ohne Bargeld polarisiert. Immer mehr Leute zücken heutzutage die Kreditkarte oder ihr Handy, um zu bezahlen. Gleichzeitig ist Bargeld gewissen Leuten nach wie vor sehr wichtig. Der neuste Entscheid der Berner Bau- und Verkehrsdirektion dürfte deshalb erneut Diskussionen auslösen.
Forderung der SVP nicht umsetztbar
Das Berner Kantonsparlament hatte im Sommer gefordert, dass die BLS-Automaten weiterhin Bargeld annehmen müssen. Eine Prüfung durch die Bau- und Verkehrsdirektion habe nun ergeben, dass sich das Anliegen in der Praxis nicht umsetzen lässt.
Die Beschaffung der neuen Automaten zum jetzigen Zeitpunkt abzubrechen, würde hohe Kosten verursachen. Zudem sei die Ausschreibung von mehreren Transportunternehmen gemeinsam durchgeführt worden, schreibt die Direktion. Von einem Abbruch wären deshalb mehrere Unternehmen im Kanton Bern und in weiteren Kantonen betroffen gewesen, hiess es weiter.
Automaten mit Bargeldannahmen zu teuer
Der Grosse Rat hatte in der Sommersession einen Vorstoss von Thomas Fuchs (SVP) überwiesen. Dieser forderte, dass BLS-Automaten auch künftig Bargeld annehmen. Da es sich um eine Richtlinienmotion handelte, hatte der Regierungsrat bei der Umsetzung des Anliegens allerdings einen recht grossen Spielraum.
Die BLS hatte vor gut einem Jahr mitgeteilt, sie müsse bald neue Billettautomaten beschaffen. Die Annahme von Bargeld mache Automaten teurer, unter anderem durch den Unterhalt der eingebauten Münz- und Notenprüfer. Deshalb setze sie bei ihren Geräten künftig ausschliesslich auf bargeldlose Zahlungsmittel.
(sda/sku)