Am Donnerstagmorgen gaben die BLS und MOB den Grund für die technische Störung bekannt. Bei Routinekontrollen sie bemerkt worden, dass die Weichen der betroffenen Strecke, die durch den Goldenpass Express befahren werde, erhöht abgenutzt werde. Die Strecke zwischen Zweisimmen und Interlaken Ost werde einstweilen mit anderen BLS-Zügen, die keine erhöhte Abnutzung zeigen, zurückgelegt. Um die Ursache für die Abnutzung zu finden, habe man umgehend mit Messungen begonnen.
«Wir analysieren die Ergebnisse gemeinsam mit der MOB und freuen uns, wenn die GoldenPass Express-Züge bald auch wieder auf dem BLS-Netz fahren. Die Züge sind auch bei unseren Kundinnen und Kunden beliebt», erklärt Daniel Schafer, CEO der BLS in der Mitteilung.
«Die Züge des Goldenpass Express verkehren seit Ende Februar nicht mehr durchgehend», erklärte BLS-Sprecherin Tamara Traxler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Nähere Angaben zur Ursache machte sie nicht.
Umspuranlage ist nicht für Unterbruch der Verbindung verantwortlich
Der Goldenpass Express hatte den umsteigefreien Betrieb im Dezember 2022 feierlich aufgenommen. Für Touristiker und Bahnfans ging damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Eine durchgehende Verbindung der Hotspots am Genfersee und im Berner Oberland.
Hundert Jahre lang war dies nicht möglich, weil die Züge zwischen Montreux und Zweisimmen auf Schmalspur verkehren, zwischen Zweisimmen und Interlaken hingegen auf Normalspur.
Abhilfe schaffte eine Umspurrampe in Zweisimmen, wo die Züge dank neuartiger Drehgestelle unter den Waggons innert Kürze die Spurbreite wechseln können. Die Innovation wurde im Dezember als technische Meisterleistung gefeiert. Der Unterbruch der Direktverbindung sei nicht auf diese Umspuranlage zurückzuführen, sagte eine Sprecherin der MOB, diese funktioniere einwandfrei.
(sda/lae/ade/pd)