Notruf-Funktion

Wegen moderner Technik: Mehr ungewollte Anrufe bei Berner Notfallzentrale

· Online seit 07.06.2023, 06:59 Uhr
Funktionen auf modernen Handys können Segen und Fluch zugleich sein. Ein unkomplizierter Notruf kann Menschen retten, aber sorgt bei der Kantonspolizei auch für viele ungewollte Anrufe.
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Mit vielen Handys kann man heutzutage mit wenigen Tasten einen Notruf senden. Eigentlich eine gute Funktion, die auch Leben retten kann, doch sie hat auch ihre Nachteile. Wie die Kantonspolizei Bern auf Nachfrage bestätigt, stellen sie eine Häufung von ungewollten Notrufen fest. Genaue Zahlen kann die Kantonspolizei nicht nennen, da die Anrufe nicht separat erfasst werden. Genaue Zahlen hat jedoch die Kantonspolizei Aargau: Dort wird die Notrufzentrale an manchen Tagen bis zu 360 Mal ungewollt angerufen.

Thomas Ernst, Leiter Medienstelle Kantonspolizei Bern, will aber festhalten, dass, auch wenn dadurch Ressourcen gebunden werden, jeder Notruf entgegengenommen werden kann.

Auch bei versehentlichem Notruf gilt: «Am Apparat bleiben»

Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man aus Versehen den Notruf wählt? «Es ist wichtig, am Apparat zu bleiben und die Situation zu erklären», sagt der Mediensprecher. Sonst müsste die Kantonspolizei zurückrufen, um abzuklären, ob es ein echter Notruf war.

Strafbar ist ein versehentlicher Notruf nicht: Gemäss dem schweizerischen Strafgesetzbuch ist strafbar, wer absichtlich oder wissentlich Notrufe oder Notzeichen missbraucht oder vortäuscht, dass (wegen eines Unfalles oder anderer Gefahr) die Hilfe anderer erforderlich sei.

So rät Thomas Ernst, das eigene Smartphone genau anzuschauen und zu prüfen, welche Einstellungen man wirklich braucht. «Jede Technologie, die Leben rettet, ist wichtig, aber es muss präzise sein», so Ernst.

(dak)

veröffentlicht: 7. Juni 2023 06:59
aktualisiert: 7. Juni 2023 06:59
Quelle: BärnToday

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