Quelle: TeleBärn
Das Bangen um die medizinische Grundversorgung im Saanenland und Obersimmental könnte ein Ende haben. Der Regierungsrat hat entschieden, das Projekt der Medaxo Praxen AG weiterzuverfolgen. Das berichtete der «Berner Oberländer» vergangene Woche. Damit setzte sich die Medaxo AG gegen die Spital Simmental-Thun-Saanenland AG durch, die das Spital bisher betrieb.
Nur eine Stimme zerstörte geplante Spital-Rettung
Mit dem Projekt «Gesundheit Simme Saane» sollte der defizitäre Spitalbetrieb noch gerettet werden. Im November 2023 scheiterte das Projekt aber – und das an einer einzigen Stimme. Während fünf Gemeinden (Boltigen, Lenk, Saanen, St. Stephan und Zweisimmen) dem Projekt zustimmten, kam es in Lauenen zum Patt. Das Abstimmungsergebnis von 147 Ja- und genau so vielen Neinstimmen musste als Nein gewertet werden. Das Gesundheitsprojekt – und damit auch das Spital Zweisimmen – standen vor dem Aus. Mit der Medaxo AG soll nun aber ein ambulantes Gesundheitszentrum umgesetzt werden.
Die Medaxo AG ist in der Berner Gesundheitsbranche kein unbekannter Name. In Madiswil übernahm die in Muri sesshafte Klinikgruppe die Gruppenpraxis Zelgli, der wegen fehlender Nachfolgelösung die Schliessung drohte. Ebenfalls beteiligt war die Medaxo AG am Hausärzte-Notposten in Gstaad, ab dem 23. Dezember eingerichtet wurde, um die ansässigen Hausärzte zu entlasten.
Millionen-Unterstützung für neue Betreiber
Wie der «Blick» nun berichtet, ärgert man ich beim STS über die Pläne der Berner Regierung. Man habe das Spital nie zu diesen Konditionen führen können, die der Medaxo nun ermöglicht werden. Der «Blick» berichtet von 3 Millionen Franken, die vom Kanton jährlich an die Medaxo zur Deckung des Defizits fliessen, einem Darlehen von über 10 Millionen Franken und einer Bürgschaft von rund 20 Millionen Franken für einen Neubau. Anträge der STS AG an den Kanton für finanzielle Unterstützung hätten hingegen nicht gefruchtet.
Eine offizielle Stellungnahme der aktuellen Betreiber gibt es aber noch nicht. Die Spital Simmental-Thun-Saanenland AG will an seiner Verwaltungsratssitzung den Beschluss der Berner Regierung analysieren und über das weitere Vorgehen beraten.
(dak)
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