Quelle: BärnToday / Warner Nattiel
Für die Einen ist Kuhglockengebimmel reinster Seelenbalsam, für Andere hingegen ein nerviger Störfaktor. Je weiter Städte und Agglomerationen aufs Land hinaus wachsen, je mehr Menschen kommen auch mit der Landwirtschaft und ihren Gepflogenheiten in Kontakt. Da kann es schon mal zu Konflikten kommen.
Streit um Glocken
So auch in Lyss: Selma heisst die Kuhdame, deren Glockengeläut einem Anwohner seit geraumer Zeit den Schlaf raubt, wie die Berner Tamediablätter am Freitag berichteten. Der Nachbar wehrt sich gegen das Gebimmel, der Bauer gegen die Vorwürfe - ein Hin und Her. Die Sache ist längst auch bei den Behörden hängig.
Nun will die Lysser Mitte/GLP-Fraktion im Ortspolizeireglement bei den Lärmbeschränkungen die Weideglocken als Ausnahme stipulieren. Der Gemeinderat erklärt nun in einer am Freitag publik gewordenen Antwort auf den Vorstoss, dass es sich bei Viehglockengebimmel um sogenannten Lärm aus einer Anlage handle. Dafür sei die Baupolizeibehörde zuständig. Der Lärm müsse im baurechtlichen Kontext geprüft werden.
Demgegenüber schreite bei Lärm aus menschlichen Tätigkeiten, etwa Ruhestörungen in der Nacht die Sicherheitspolizei ein. Diese Lärmimmissionen seien im Ortspolizeireglement geregelt.
Gemeinderat empfiehlt Ablehnung
Unabhängig davon findet es der Gemeinderat «nicht sinnvoll», Regelungen zu einzelnen Lärmquellen ins Reglement aufzunehmen. Eine generelle Dispensation einzelner Lärmquellen sei nicht zulässig. Aus diesen Gründen empfiehlt der Gemeinderat dem Parlament die Ablehnung des Vorstosses.
(sda/pfl)