Mehr Patienten im Notfall – aber nicht wegen «Bagatellfällen»
Quelle: BärnToday / Warner Nattiel
Es sei aktuell eine «sehr volle Notfallstation», sagt Prof. Dr. Aristomenis Exadaktylos, Chefarzt des Notfallzentrums am Berner Inselspital. Seit der Aufhebung der pandemiebedingten Massnahmen sei die Zahl der Patientenbesuche um fast 20 Prozent angestiegen. Im Gegensatz zu anderen Spitälern liege dies aber nicht an Bagatellfällen. «Die Patienten kommen vorwiegend mit ernstzunehmenden Erkrankungen oder Verletzungen ins Spital», so Exadaktylos.
Die Gründe für die Zunahme seien noch unklar, aber es gebe verschiedene Theorien, wie der Chefarzt weiter ausführt: «Ein Grund ist sicher, dass Patientinnen und Patienten nach der Aufhebung der Pandemiemassnahmen mehr und gezielter eine zeitnahe medizinische Versorgung suchen.» Eine andere Theorie, die weltweit untersucht werde, sei, dass die Menschen nach den ersten Pandemiewellen kränker sind als vorher. Zusammen mit mehr Unfällen würde dies das Gesundheitssystem stärker belasten, so Exadaktylos.
Wer also nicht schwer verletzt oder erkrankt ist, müsse bei der Notfallstation mit längeren Wartezeiten rechnen. Trotzdem sagt der Chefarzt, dass alle Patienten, die Hilfe benötigt haben, diese auch bekommen haben.
(dak)