In Thun wird «Champions League» gespielt! Dieses Mal hat es nichts mit dem unglaublichen Märchen von 2005 des FC Thun zu tun. Denn die Thuner spielen nach dem verpassten Aufstieg im Mai vorerst in der Challenge League, nicht zu verwechseln mit der Champions League.
Trotzdem kommt im Juli internationales Flaier zurück in die Stockhorn Arena. Der ehemalige Star-Trainer José Mourinho kommt mit dem türkischen Spitzenklub Fenerbahce Istanbul ins Berner Oberland. Nicht für ein Freundschaftsspiel, sondern für die Qualifikation zur Champions League gegen den FC Lugano.
Baustelle im Stadion in Lugano
Lugano, das die Meisterschaft in der Super League wie Fenerbahce in der Türkei auf Platz 2 beendet hat, geniesst im Hinspiel am 23. oder 24. Juli zunächst Heimrecht. Wegen des Umbaus des eigenen Stadions weicht der Cupfinalist in der kommenden Saison für seine Heimspiele im Europacup nach Thun aus. Das Rückspiel findet in der Woche darauf in der Türkei statt.
Sämtliche Kosten übernimmt der FC Lugano, auch die Sicherheitskosten, die rund um die Fussballspiele in Thun entstehen. Der Tessiner Fussballclub hat mit der FC Thun Berner Oberland AG einen Mietvertrag abgeschlossen, der dem lokalen Fussballclub zusätzliche Erträge ermöglicht, schreibt die Stadt Thun in einer Mitteilung. Die Behörden haben die Spiele des FC Lugano in der Stockhorn Arena bewilligt.
Für Renato Steffen ist es eine Rückkehr in die Stockhorn Arena. Der Lugano-Flügelspieler begann seine Super League-Karriere beim FC Thun.
Weiter Weg bis in die Champions League
Für den Einzug in die Mitte September beginnende Gruppenphase der Champions League muss Lugano als ungesetztes Team drei Runden überstehen. In der vergangenen Saison spielte die Mannschaft von Mattia Croci-Torti in der Conference League und schied dort mit vier Punkten aus sechs Spielen nach der Gruppenphase aus.
Sollte Lugano in der Qualifikation zur Champions League scheitern, würde es eine Chance bekommen, sich für die Europa League zu qualifizieren und bei einem erneuten Scheitern auch für die Conference League. Das heisst, dass Lugano mindestens eine Qualifikationsrunde überstehen muss, um sicher in einem Europacup mitmachen zu können.
Schafft Lugano ein Märchen wie der FC Thun?
Der Austragungsort Thun könnte für den FC Lugano ein Glücksgriff sein, zumindest wenn man etwas abergläubisch ist. Denn der FC Thun schrieb 2005 in der Champions-League-Qualifikation ein unglaubliches Märchen. Die Thuner bezwangen damals die grossen Clubs Dynamo Kiew und Malmö FF und überzeugten dann in der Gruppenphase gegen Clubs wie den FC Arsenal, Ajax Amsterdam und Sparta Prag.
Diese Spiele fanden zwar nicht in der erst 2011 eröffneten Stockhorn Arena statt, sondern im damals brandneuen Wankdorf in Bern. Erobert der FC Lugano nun von Thun aus die Fussball-Sterne in Europa? Die erste Hürde heisst Mitte Juli Fenerbahce Istanbul mit José Mourinho.
Der heutige FC Thun-Trainer Mauro Lustrinelli sorgte 2005 mit dem Oberländer Club für Furore in der Champions League.
(mfu/sda)