Mutthornhütte «zügelt» von Lauterbrunnen nach Kandersteg

Bis zu 100'000 Kubikmeter Felsmaterial könnten genau der Stelle abbrechen, an der die heutige Muttmornhütte steht. Das ist der Grund, weshalb die Gemeinde Lauterbrunnen die Hütte bereits im November 2021 geschlossen hat. Am Samstag hat die zuständige SAC-Sektion Weissenstein entschieden, die Mutthornhütte abzureissen, aber an einem neuen Standort wieder aufzustellen. Dieser sei rund einen Kilometer vom aktuellen Standort entfernt und befinde sich westlich des Mutthorns, erklärt Fabienne Notter, Präsidentin SAC Sektion Weissenstein. «Lawine und Steinschlag sollten für die Hütte dort keine grosse Gefahr darstellen.»

Kandersteg um eine touristische Attraktion reicher

Mit dem Neubau wird die Muttmornhütte von der Gemeinde Lauterbrunnen nach Kandersteg verschoben. Die Gemeinde freuts, denn die SAC-Hütten seien eine wichtige touristische Attraktion, so René Mäder, Gemeinderatspräsident von Kandersteg. «Gerade für Kandersteg mit seinen SAC-Hütten Doldenhorn, Blüemlisalp und Fründe-Hütte ist die Muttmornhütte eine Attraktion mehr.» Zur neuen Muttmornhütte gelange man aus dem Lötschental, dem Kiental, dem Lauterbrunnental und von Kandersteg aus.

Sorge um den Klimawandel

Trotz der gefundenen Lösung macht sich die SAC-Sektion Weissenstein, aber auch die Gemeinde Kandersteg Sorgen um den Klimawandel – der Ursache der Felssturzgefahr. Die Bergwelt werde sich durch den Gletscherschwund extrem verändern, erzählt Notter. «Gleichzeitig haben wir ein grosses Interesse an der Bergwelt. Wir verzeichnen zunehmende Mitgliederzahlen beim SAC und ich bin überzeugt, dass sich die Menschen auch in Zukunft in der Bergwelt bewegen möchten.» Man werde herausfinden müssen, in welchen Formen dies in Zukunft möglich sei.

(lae)