Im Sommer 2021, also vor über drei Jahren, genehmigte die Gemeindeversammlung in Adelboden einen Verpflichtungskredit von 370'000 Franken für eine neue Hängebrücke über den «Chlyne Grabe» oberhalb des Ortsteils Ausserschwand. Seither ist nicht viel passiert. Bis vor kurzem lag das Projekt wortwörtlich in der Gemeindeverwaltung in einer Schublade.
«Zuletzt gab es auf der Verwaltung einige personelle Wechsel, und die Hängebrücke war nicht das wichtigste Projekt in Adelboden», erklärt der Leiter der Bauverwaltung, Simon Bircher, auf Anfrage von BärnToday die Verzögerungen. Nun wurde das Projekt aus der Versenkung geholt.
Hörnliweg dank Hängebrücke sicherer?
Seit dieser Woche liegt ein Baugesuch für die Hängebrücke öffentlich in der Gemeindeverwaltung Adelboden auf. Das Projekt, das den bekannten Hörnliweg touristisch attraktiver, aber im Winter auch sicherer machen soll, nimmt damit Fahrt auf.
Im Winter muss ein Abschnitt beim Hörnliweg oftmals wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Mit der neuen Hängebrücke könnte der im Winter gefährliche Abschnitt des Rundwegs umgangen werden. Rund 250 Meter lang soll die neue Brücke werden.
Bewilligung noch in diesem Jahr?
Noch ist es schwierig abzusehen, wann die neue Hängebrücke tatsächlich gebaut werden kann. Der «Chlyne Grabe» liegt ausserhalb der Bauzone, weshalb einige kantonale Amtsstellen das Projekt beurteilen müssen. Die Bewilligungsbehörde ist das Regierungsstatthalteramt in Frutigen.
«Im optimalen Fall, wenn es zu keinen Verzögerungen kommt, erhalten wir die Bewilligung für die Hängebrücke noch in diesem Jahr. Dann könnte sie bis im Sommer 2025 gebaut werden», sagt Bircher. Das Ortsbild würde die Brücke nicht stark beeinträchtigen, führt der Leiter der Bauverwaltung aus, denn in der Nähe befindet sich die Seilbahn von Adelboden auf die Tschentenalp.
Für Adelboden wäre es die erste grössere Hängebrücke im Dorf. Die Hängebrücke Hostalden, die im Engstligental direkt an der Adelbodenstrasse liegt, steht auf Boden der Gemeinde Frutigen.