Leitungswasser im Restaurant

Organisation ermöglicht Hilfsprojekte mit «Hahnenburger»-Bestellung

23.02.2023, 10:33 Uhr
· Online seit 23.02.2023, 07:20 Uhr
Hahnenwasser ist in Restaurants ein beliebtes Getränk: Dafür zu zahlen, finden nicht immer alle richtig. Was aber, wenn man dabei etwas Gutes tut?
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Ein grosses Privileg, wenn man in der Schweiz wohnt, ist das hochwertige und saubere Leitungswasser. Ganz ohne Bedenken kann man hierzulande das Wasser direkt aus dem Hahn trinken. Wer das macht, tut sogar noch etwas Gutes für die Umwelt: Schweizer Leitungswasser hat eine bis zu 1500-mal bessere Ökobilanz als in Flaschen gefülltes, gekauftes Trinkwasser.

Eine Schweizer Organisation, die den Schweizer Leitungswasserkonsum fördern will, ist «Wasser für Wasser». Die international tätige Non-Profit-Organisation hat bereits 600 Partnerunternehmen, darunter 55 im Kanton Bern. Mit der Hilfe dieser Partnerunternehmen sammelt «WfW» Partnerschaftsbeiträge, die auch in Projekte zur Wasser- und Sanitärversorgung in Afrika fliessen.

Im Restaurant «Hahnenburger» trinken und dabei spenden

Bei den Partnerunternehmen handelt es sich beispielsweise um Firmen, die den mit Unterstützung von «WfW» den Leitungswasserkonsum im Büro fördern, oder um Restaurants und neu auch um Hotels. Das Konzept sei im Grunde sehr einfach, erklärt Projektleiter Andy Oggier. Restaurants kaufen «WfW» beschriftete Karaffen ab, «die Einnahmen des Leitungswassers, das in diesen Karaffen verkauft wird, geht dann in unsere Wasser-, Hygiene und Bildungsprojekte in Sambia und Mosambik».

Die Bereitschaft, für Hahnenwasser zu zahlen, sei dadurch grösser geworden. «Wenn die Wirtinnen und Wirte darüber aufklären, sei die Offenheit der Kundinnen und Kunden immer sehr gross, für Leitungswasser zu zahlen», erzählt Oggier.

Darf Leitungswasser im Restaurant kosten?

Ob Hahnenwasser in einem Restaurant kosten darf oder nicht, ist nicht geregelt und so können Restaurants den Preis für Hahnenwasser selbst bestimmen. Jean-Daniel Martz, Direktor von «GastroBern» bestätigt: «Jeder Unternehmer kann dieses ‹Politikum› preislich individuell gestalten. Selbstverständlich kann er auch individuell entscheiden, ob er Organisationen wie ‹Wasser für Wasser› in der Form von kostendem Leitungswasser unterstützen will.»

Martz erläutert weiter, dass es nicht allgemein beantwortet werden kann, ob Leitungswasser kosten soll oder nicht. Wichtiger als allfällige wirtschaftliche Regeln sei die psychologische Dimension, die auch mit dem jeweiligen Betriebskonzept und Gästesegment zusammenhängt. «Bei einer Konsumation von mehreren hundert Franken in einer Gourmet-Beiz erscheint es mir fehl am Platz, das Wasser zu berechnen. Wenn dagegen jemand in einer Snackbar lediglich einen Salat und Hahnenwasser konsumiert, finde ich es richtig, das Wasser in Rechnung zu stellen.»

(sku)

veröffentlicht: 23. Februar 2023 07:20
aktualisiert: 23. Februar 2023 10:33
Quelle: BärnToday

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