Quelle: TeleBärn (Beitrag vom 17.07.23)
Für die Jahre 2024 bis 2027 hatte der Thuner Gemeinderat dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit von jährlich 188'000 Franken vorgeschlagen. Diesen lehnte der Stadtrat aber ab, was bei der Stadtregierung für Irritation sorgte, wie im TeleBärn-Beitrag von Mitte Juli (oben) zu sehen ist.
Damit der Betrieb nun nicht Ende Jahr plötzlich umgestellt oder gar eingestellt werden muss, verlängert die Stadtregierung den laufenden Leitungsvertrag mit dem Verein Mokka vorerst um ein Jahr bis Ende 2024. «Damit ist der Betrieb für ein Jahr gesichert und es bleibt genügend Zeit für die Neuverhandlungen», teilt die Stadt mit.
Regierung setzt sich über Parlament hinweg
Die zu erbringenden Leistungen würden im nächsten Jahr unverändert bleiben und die Institution werde wie bisher mit 188'000 Franken aus der Kulturförderung unterstützt. Mit der Vertragsverlängerung könne das Mokka die bereits gebuchten und organisierten Veranstaltungen wie geplant durchführen. Damit setzt sich die Regierung gewissermassen über den Entscheid des Parlaments hinweg.
«Den Entscheid des Stadtrats gilt es selbstverständlich zu respektieren», hält Katharina Ali-Oesch, Thuner Gemeinderätin, gegenüber BärnToday fest. «Aber ich glaube, es ist aus Sicht des Gemeinderats legitim, der Institution Planungssicherheit für das nächste Jahr zu geben.» Man erkaufe sich mit diesem Schritt sozusagen Zeit für eine Auslegeordnung. Der neue Vorschlag soll dann im nächsten Jahr dem Stadtrat unterbreitet werden.
Thuner Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch (SP): «Das Mokka gehört zu Thun.»
Lösung finden, die für alle stimmt
Das Stadtparlament fordert eine Auslegeordnung über die künftige Ausrichtung und Programmgestaltung des Mokkas – und schlussendlich eine Kürzung der Gelder ans Mokka. «Es geht nun darum, eine Lösung zu finden, die für alle stimmt. Die Reaktionen auf den Entscheid des Stadtrats haben gezeigt, dass das Mokka eine breite Unterstützung geniesst», so Ali-Oesch.
«Das Mokka wird schon bald 40 Jahre alt. Es gehört zu Thun, es strahlt sogar in die ganze Schweiz aus.» Es sei ein Begegnungsort, vor allem auch für die Jungen, dort könne man Kultur geniessen und auch kennenlernen. «Das Mokka bietet lokalen Newcomern eine Bühne. Es ist für die Stadt wirklich wichtig.»
(fho/tka)