Kiesgrubenexkursion

«Geheimnisvoller Auenwald» lockte viele Besucherinnen und Besucher an

09.05.2023, 16:31 Uhr
· Online seit 09.05.2023, 15:54 Uhr
Am vergangenen Samstag öffnete die Kiesgrube der Vigier Beton AG in Wimmis ihre Tore für Interessierte. Unter Leitung von Experten, besuchten 48 Teilnehmende den Auenwald an der Kander mit seinen artenreichen Weihern und Hecken. Und lernten dabei vieles über das seltene Ökosystem.
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Grosse Artenvielfalt, natürlicher Hochwasserschutz und Erholungsgebiet – das alles zeichnet einen Auenwald aus. Auenlandschaften sind aus unserer Natur aber nahezu verschwunden, wie die Organisatorin der Exkursion, die Stiftung «Landschaft und Kies» in einer Mitteilung schreibt.

Ursprünglich waren die Auenwälder Puffer bei Extremwetterlagen wie starken oder andauernden Niederschlägen, die bei Hochwasserlagen die Wassermengen aufnehmen konnten.

Natur im Wandel

Die Aue der wilden Kander befindet sich im stetigen Wandel durch unterschiedliche Wasserstände. Dies schafft eine grosse Dynamik beim Flusslauf und den Kiesbänken und damit Lebensräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Die sogenannten Stehgewässer beispielsweise sind reich an Amphibien, wie Kreuzkröten, Gelbbauchunken oder Wasserinsekten. Und die offenen Kiesbänke sind Brutplatz für die Vogelarten Flussuferläufer und Sandregenpfeifer. Leider seien gemäss der Stiftung «Landschaft und Kies» diese beiden Vogelarten in der Schweiz sehr selten geworden, da Kiesbänke beliebte Ausflugsziele für Menschen seien, und die unauffälligen Vögel bei geringsten Störungen ihr Gelege aufgeben.

Wertvolles Ökoystem

Die Angst vor Hochwassern lässt die Menschen mehr auf technische Lösungen wie Eindeichung der Flüsse vertrauen, anstatt dem natürlichen Hochwasserschutz seinen Raum zu lassen, schreibt der WWF. Dabei würden Auen noch viel mehr als «nur» vor Hochwasser schützen und Amphibien beherbergen. Sie sichern laut WWF die Grund- und Trinkwasservorräte. Oder aber sie dienen als natürliche Kläranlagen, die überschüssige Nährstoffe und Schadstoffe aus dem Wasser filtern können. Weiter seien sie Erholungsort für den Menschen oder aber Produzent für Holz und Nahrungsmittel.

(rst)

veröffentlicht: 9. Mai 2023 15:54
aktualisiert: 9. Mai 2023 16:31
Quelle: BärnToday

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