Das Statement der Bevölkerung von Aarwangen könnte nicht klarer sein: Nur vier von 166 Personen stellten sich gegen die Initiative, welche in den letzten Monaten schweizweit für Diskussionen sorgte. Mit der Annahme der Initiative «zur Pflege des Glockengeläuts» hat der Gemeinderat von Aarwangen am Montagabend den Auftrag erhalten, ein entsprechendes Reglement zu erarbeiten. Ziel ist es, herauszufinden, wie Klang- und Ruhebedürfnis unter Wahrung der Lärmschutzverordnung künftig in Einklang gebracht werden können.
An der nächsten Gemeindeversammlung wird das Reglement vorgelegt, das wäre im kommenden Sommer.
Tradition soll bewahrt werden
Zur Vorgeschichte: Nachdem zwei zugezogene Paare bei den Behörden Beschwerde gegen das Kuhglockengeläut eingereicht hatten, formierte sich in Aarwangen eine regelrechte «Pro-Kuhglocken-Bewegung». Über 1000 Menschen unterzeichneten innert Kürze das Begehren, welches nun am Montagabend angenommen wurde. Mittlerweile hat eines der Paare seine Beschwerde gegen das Glockengeläut zurückgezogen und ist nicht mehr in Aarwangen wohnhaft.
In der 5000-Einwohner-Gemeinde Aarwangen treffen nach Einschätzung der Behörden Stadt und Land aufeinander, nachdem in den vergangenen Jahren etliche Neubauten dazugekommen waren. Deshalb kam es zum Kuhglocken-Streit.
Quelle: BärnToday / Dominic Flückiger / Warner Nattiel
Jede und jeder dritte Stimmberechtigte im Dorf habe die Initiative unterzeichnet, schrieb das Initiativkomitee damals auf seiner Website. Nebst den Kuhglocken will die Initiative auch das Kirchengeläut nachhaltig bewahren. Es führt in zahlreichen anderen Gemeinden immer wieder für Diskussionen und Konflikte.
Der Streit um die Kuhglocken in Aarwangen hat es sogar ins Museum geschafft: Das Ortsmuseum Langenthal hat eigens dafür eine Sonderausstellung organisiert.