Langenthaler Fasnachtszeitung wirft Fragen auf
Auf Seite 3 der Ausgabe wird eine Fasnachtsgruppe dazu aufgefordert, die Marktgasse zu putzen – und zwar unter dem Motto «Arbeit macht frei». Problematisch macht diesen Satz, dass er auf den Toren zu den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten stand. Etwa in Auschwitz.
Auf Seite 8 folgt das Foto eines Schokokusses. Im Text dazu gehe es um ein bescheidenes Geschenk eines Langenthaler Gewerblers, wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» berichten. Das Brisante ist, dass aber nebst dem Wort Schokokuss auch das N-Wort steht. Dieses gilt schon lange als diskriminierende Bezeichnung für Menschen dunkler Hautfarbe.
Chefredaktor Reto Kurt sagte bei der Präsentation der Fasnachtszeitung demnach: «Das hätte nicht passieren dürfen.» Die Passagen seien beim Lesen einfach durchgegangen. Es waren viele Laien am Werk, offenbar war diesen der nationalsozialistische Hintergrund des Spruchs «Arbeit macht frei» gar nicht bewusst, so seine Reaktion auf die Kritik an der Zeitung.
(rst)