Lohnt es sich, das Hallenbad Bolligen zu sanieren?

Kinder nehmen an Schwimmkursen teil oder planschen im Becken. Wie lange das im Hallenbad Bolligen noch möglich sein wird, ist unklar. Das Bad sei sanierungsbedürftig, auch wenn es im Laufe der Jahre instand gehalten und Teile der Technik saniert worden seien.

Das teilt die Gemeinde in einer Medienmitteilung mit. Es würden grössere Sanierungsmassnahmen anstehen, um einen weiteren Betrieb zu garantieren. «Das Hallenbad ist in einem guten Zustand, es wurde immer gewartet. Andererseits ist es energetisch von der Isolation, der Hülle, dem Becken her ins Alter gekommen», sagt René Bergmann, Gemeindepräsident von Bolligen. Es stünden keine unmittelbaren Sanierungen an, aber in Zukunft. Deshalb wolle man das Ganze etwas genauer anschauen.

Dazu wurde nun eine Studie in Auftrag gegeben. Sie soll aufzeigen, ob sich eine Sanierung überhaupt lohnt und wie viel sie kosten würde. Auch weitere Fragen sollen beantwortet werden: Was sind die energietechnischen und statischen Gegebenheiten? Wäre eine Erweiterung im Dachbereich als Schulraum Nutzung – beispielsweise als Aula oder Turnhalle – möglich?

Es sei eine Aufgabe der Schule, Schwimmkurse anzubieten. Das Bad wird laut Bergmann auch von umliegenden Gemeinden wie etwa Ittigen genutzt, die auch finanziell mithelfen. Das Bad sei für die Bevölkerung und für die Schüler wichtig.

Sparen oder Lebensqualität?

Der Gemeinderat wolle die Bevölkerung mitnehmen und in den Entscheidungsprozess miteinbeziehen. René Bergmann: «Wir merken, dass es in der Bevölkerung interessiert: Wie geht es weiter? Einige sagen, man solle sparen, andere sagen, es sei Lebensqualität. Beide haben ein bisschen recht.»

Das Hallenbad bringe Erträge von ungefähr 400'000 Franken, aber die Gemeinde habe Aufwendungen von fast 800'000 Franken für das Hallenbad. «Das gibt jedes Jahr einen Verlust von knapp 400'000 Franken.» Da sei die Infrastruktur noch nicht eingerechnet.

Vor diesem Hintergrund sei das Hallenbad ein Kostenfaktor im Budget. Für die Studie hat der Gemeinderat einen Nachkredit von 64'000 bewilligt. «Wir wollen nicht auf die nächste Budgetphase warten, sondern es wirklich in Angriff nehmen.»

(ade)