Neue Anlage in der Ostschweiz

Maschinenhersteller Kellenberger kehrt Studen den Rücken

16.03.2023, 17:38 Uhr
· Online seit 16.03.2023, 17:15 Uhr
Vor sechs Jahren zog der Schleifmaschinenhersteller L. Kellenberger & Co. AG einen ihrer Produktionsstandorte von Biel nach Studen. Nun zieht die Firma auch aus Studen weg. Unklar bleibt, ob alle Mitarbeitende den erneuten Umzug mitmachen werden.
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Der Produktionsstandorte in Studen soll mit der neuen Industrieanlage in Goldach SG zusammengelegt werden. Das bestätigt Viktor Gaspar, CEO der L. Kellenberger & Co. AG, auf Anfrage von BärnToday. Der Zusammenzug sei naheliegend, da die Firma 110 Millionen Franken für die Anlage im Gebiet Tannäcker in Goldach investiert habe. Der Hersteller ist auf die Entwicklung und die Produktion von Präzisionsrundschleifmaschinen spezialisiert.

49 Mitarbeitende betroffen 

Bereits im vergangenen Jahr teilte der Hersteller mit, dass die Standorte Romanshorn TG, St. Gallen und Wittenbach SG am neuen Standort zusammengelegt werden. Die Anlage in der Ostschweiz eigne sich «hervorragend» als neuer Standort, um die Produktion, Montage, Lagerung und Administration zu verbinden, hiess es damals.

Am Standort in Studen sind nach BärnToday-Informationen 49 Mitarbeitende betroffen. Die Zusammenlegung soll offenbar bis Ende Jahr erfolgen.

Die Firma stehe im regen Austausch mit der Belegschaft, so CEO Gaspar. Es gehe darum, eine möglichst gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. Dass manche Mitarbeitende aus Studen durch die Zusammenlegung ihre Stelle verlieren, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.

Möglichst vielen Angestellten soll ein Angebot am neuen Standort gemacht werden – womöglich auch mit Homeoffice-Möglichkeiten oder mit einem reduzierten Pensum. Allerdings geht die Geschäftsführung nicht davon aus, dass alle auf ein Angebot einsteigen werden. Für weitere Details sei es derzeit noch zu früh.

Studens Gemeindepräsidentin Theres Lautenschlager kann derzeit zum Kellenberger-Wegzug keine Angaben machen. Nur so viel: «Um jeden Arbeitsplatz, der in Studen verloren geht, ist es schade.»

Arbeitsplätze bleiben in der Schweiz 

Der CEO betont, dass die L. Kellenberger & Co. AG die 105-jährige Erfolgsgeschichte der Maschinenbaufirma in der Schweiz fortsetzen möchte. Dementsprechend sei die Zusammenlegung insofern als positiv zu bewerten, da die Arbeitsplätze nicht ins Ausland ausgelagert werden.

Kellenberger bezeichnet sich selbst als «ein weltweit führendes Unternehmen» in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Werkzeugmaschinen in den Bereichen Schleifen, Drehen und Fräsen. Der Schleifmaschinenhersteller wurde 1917 in der Ostschweiz gegründet und gehört seit 1995 zum US-amerikanischen Konzern Hardinge.

veröffentlicht: 16. März 2023 17:15
aktualisiert: 16. März 2023 17:38
Quelle: BärnToday

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