Wahlkampf lanciert

SP-Bauer und SVP-Burren buhlen um Könizer Gemeindepräsidium

· Online seit 16.08.2022, 05:53 Uhr
Die Kandidatin und der Kandidat für das Könizer Gemeindepräsidium bringen sich in Stellung. Während Tanja Bauer von der SP auf Aufbruch setzt, will Christian Burren von der SVP mit Exekutiverfahrung punkten.
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Der Wahlkampf hat begonnen: Christian Burren von der SVP und Tanja Bauer von der SP buhlen um das Könizer Gemeindepräsidium. Sie wollen in diesem Amt in die Fussstapfen von SP-Frau Annemarie Berlinger treten, die auf Ende Juni nach Unstimmigkeiten im Gemeinderat zurückgetreten ist. Wie wollen ihre potenziellen Nachfolgenden die Könizerinnen und Könizer überzeugen?

SVP-Burren: «Ich weiss, wie Köniz wieder zur Ruhe kommt«

Burren sagt: «Es braucht jemanden, der in Köniz gut vernetzt ist und querbeet von allen Lagern akzeptiert wird. Ich glaube, das ist etwas, was meine Person vereint.» Wichtig sei, dass sofort und schnell die nötigen Reformen – insbesondere in der Finanzpolitik – angepackt werden, so Burren weiter.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Der Landwirt bringt bereits Exekutiverfahrung mit. Seit 2018 sitzt er im Könizer Gemeinderat und betreut dort die Ressorts Planung und Verkehr. Erfahrung, mit welcher der 55-Jährige bei den Könizerinnen und Könizern punkten will: «Ich weiss, was es braucht, damit Köniz jetzt wieder in ruhige Gewässer kommt und Kontinuität einkehrt.»

SP-Bauer: «Es braucht frischen Wind»

Seine Herausforderin Tanja Bauer sitzt im Könizer Gemeindeparlament und im Grossen Rat des Kantons Bern, wo sie der kantonalen Finanzkommission angehört. Exekutiverfahrung bringt sie keine mit. Das soll für das Präsidium aber kein Nachteil sein – im Gegenteil. «Köniz braucht einen Aufbruch und frischen Wind. Dafür braucht es jemand Neues.»

Als Mitglied der wählerstärksten Partei in Köniz hat Bauer viel Zuspruch auf sicher. Darauf verlassen will sie sich aber nicht, wie sie erklärt. «Mir ist es wichtig, dass das Soziale, die Umwelt und die Wirtschaft zusammenarbeiten, um Köniz wieder vorwärtszubringen.»

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Die Liste der Probleme in Köniz ist lang: Der Schuldenberg wuchs und wuchs über die Jahre, ein ausgeglichenes Budget wurde Ende Juni nach langem Ringen erst im zweiten Anlauf von der Stimmbevölkerung angenommen. Nur um ein Haar konnte die Gemeinde somit einer Zwangsverwaltung durch den Kanton entkommen.

Zerwürfnis im Gemeinderat und in der Lokal-SP

Die zurückgetretene Gemeindepräsidentin Annemarie Berlinger biss sich an der Mission, eine mehrheitsfähige Budgetvorlage zu finden, die Zähne aus. Es kam schliesslich zu einem Zerwürfnis innerhalb des Gemeinderats, infolge dessen das Kollegium Berlinger sogar das Finanzdossier entzog.

Berlingers Stellvertreter, Hansueli Pestalozzi von den Grünen, verriet dazu Anfang März mit der Bekanntgabe ihres Rücktritts in einer Mitteilung: «In den letzten Monaten ist es schwieriger geworden, als Gremium gemeinsam Lösungen zu finden.»

Auch mit ihrer Partei kam es für Berlinger zum Bruch. Sie trat mit ihrem Rücktritt aus der lokalen SP aus, weil sie sich nicht genügend unterstützt fühlte. Ihre Partei schrieb daraufhin in einer Mitteilung, dass Berlinger sich einer «konstruktiven Zusammenarbeit» verweigerte. Gegenüber der «Berner Zeitung» und dem «Bund» erklärte sie daraufhin: «Das stimmt nicht.»

(ris)

veröffentlicht: 16. August 2022 05:53
aktualisiert: 16. August 2022 05:53
Quelle: BärnToday

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